Ernährung in Ganztagsschulen

Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung von Kindern ist die Ernährung, angefangen bei der Ernährung des Säuglings über das Essen in Kindertagesstätten bis hin zu dem in Schulen. Hier sind Ganztagsschulen von besonderer Bedeutung, da sich Kinder dort den ganzen Tag aufhalten und auch verpflegt werden müssen. Nachdem die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft die Kampagne "Fit Kid: Die Gesund-Essen-Aktion für Kitas" durchführte (vgl. Ernährungs-Umschau 48 (2002), S. B5 ff.), arbeitet die DGE nun an einem neuen Projekt zur Ernährung in Ganztagsschulen. Dazu befragte die Redaktion Esther Schnur, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Referat Gemeinschaftsverpflegung der DGE.

Warum wendet sich die DGE gerade jetzt an Ganztagsschulen?


Die Erkenntnisse aus der PISA-Studie haben den Bereich "Ganztagsschulen" wieder verstärkt in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt hat. Denn in zahlreichen Ländern, die im Rahmen der PISA-Studie besser abgeschnitten haben als Deutschland, gibt es "Ganztagsschulen" bzw. eine "Ganztagsbetreuung" für die Schüler.

Auf dem von Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) veranstalteten Kongress "Kinder und Ernährung" am 8. Juli 2003 wurde zudem in mehreren Vorträgen darauf hingewiesen, dass die Integration einer vollwertigen Verpflegung in Schulen eine wichtige Säule für die Prävention von Übergewicht ist. Für den Aufbau bzw. die Verbesserung einer ernährungsphysiologisch ausgewogenen Schulverpflegung benötigen sowohl die derzeit bestehenden als auch die neuen Ganztagsschulen kompetente Beratung. Daher wurde die Deutsche Gesellschaft für Ernährung vom BMVEL beauftragt, das Projekt "Verbesserung der Verpflegung an Ganztagsschulen" zu konzipieren und durchzuführen. Die Laufzeit des Projekts beträgt zunächst 18 Monate.

An wen wendet sich das Angebot?

Das Projekt richtet sich an zwei Zielgruppen: einerseits an die Schulen, die erstmals mit der Umstellung auf ein Ganztagsangebot konfrontiert werden und somit ein Konzept zur Verpflegung der Schülerinnen und Schüler vorlegen müssen, und andererseits an Ganztagsschulen, die bereits ein Verpflegungsangebot haben, dies aber ändern oder erweitern möchten. Für beide Zielgruppen wurden schnell verfügbare Informationsangebote sowie praktische und konkret umsetzbare Konzepte entwickelt:
1. Internetangebot,
2. Multiplikatorenveranstaltungen,
3. Beratungen vor Ort.

Würden Sie uns die drei Angebote genauer vorstellen?

Eine zentrale Rolle bildet das umfangreiche Internetangebot ganztagsschule.dge.de, das am 1. Oktober 2003 freigeschaltet worden ist. Es bietet umfassende Informationen für alle, die für die Verpflegung verantwortlich sind, z. B. Lehrer, hauswirtschaftliches Personal, Eltern, Schulbehörden. Das Internetangebot ist in zwei Hauptbereiche gegliedert:

Das Nachschlagewerk enthält wissenschaftlich fundierte und aktuelle Texte zu verschiedenen Themenkomplexen. Diese sind u. a. Angebotsgestaltung, Verpflegungs- und Ausgabesysteme, Hygiene, gesetzliche Bestimmungen, Einkauf.
Das Forum ermöglicht den Austausch zwischen den einzelnen Besuchern. Zusätzlich können die Nutzer konkrete Fragen stellen, die kurzfristig beantwortet werden. , und sie erhalten Informationen über aktuelle Entwicklungen im Bereich "Ganztagsschule", Veranstaltungshinweise und Kontaktadressen von Schulen, die bereits Verpflegung anbieten. EU10/03

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 10/03 ab Seite B 39.

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