Editorial 10/08: Des Einen Freund, des Anderen Feind?

Dipl. oec. troph.
Heike Recktenwald,
ChefredakteurinWenn wir vom „Essen“ sprechen, geht es oft um den Verzehr von Lebensmitteln, die entweder in natürlicher, vorbereiteter oder verzehrsfertiger Form von uns gekauft werden. Unsere Lebensmittel sind über die Jahre hinweg funktionaler geworden und befriedigen eine Vielzahl an Anforderungen und Verbraucherwünschen, z. B. an Hygiene, Haltbarkeit und Convenience.

Zusatzstoffe in Lebensmitteln sind aus Gründen der Herstellung notwenig, das sagen die Einen, Zusatzstoffe in Lebensmitteln sind ungesund, fürchten die Anderen.

Salz als ältestes Konservierungsmittel beispielsweise, hat unseren Geschmack geprägt und wird von uns heute selbstverständlich und fast bedenkenlos als „Gewürz“ bei der Lebensmittelherstellung eingesetzt. Es kommt auf die Menge an, die als ungesund bezeichnet wird; dies gilt auch für viele andere Zusatzstoffe in Lebensmitteln.

Welche Zusatzstoffe gibt es und welche Alternativen für die Herstellung von Lebensmitteln sind möglich? Gibt es Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung? Wir berichten ab S. 608.

Das Thema „Rückstände in Lebensmitteln“ wird in den Medien immer wieder gerne aufgegriffen und sorgt bei den Verbrauchern für Verunsicherungen. Sie kennen sicherlich auch die Frage der Klienten, an die ich mich aus meiner Zeit in der Ernährungsberatung noch gut erinnere: „Kann ich mich durch das Lebensmittel X oder Y vergiften, wenn ich es über lange Zeit hinweg konsumiere?“ Der Präsident des BfR antwortet auf diese Frage und informiert zum Thema Sicherheit von Lebensmitteln auf Seite 616.

Obwohl es unterschiedliche Einschätzungen über das Ausmaß der Verunsicherung gibt, kann als sicher gelten, dass in den letzten 25 Jahren in Deutschland die Verunsicherung in Sachen Ernährung deutlich angestiegen ist. Prof. Karl-Michael Brunner berichtet mehr im Interview auf S. 614. Ein Markt profitiert besonderes von der Verunsicherung der Verbraucher… „Bio“ heißt das Zauberwort.

Trotz der „Gewichts“ des diesmaligen Schwerpunktthemas wünsche ich Ihnen von Herzen den ganzen Genuss und Freude an Essen und Trinken.

Ihre

Heike Recktenwald

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