DGE: Aktualisierte Referenzwerte für Folat und Kalzium

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat die Referenzwerte für die Zufuhr von Folat und Kalzium aktualisiert. Für Folat ergibt die neue Bewertung der wissenschaftlichen Literatur für Jugendliche und Erwachsene eine empfohlene Zufuhr von 300 μg Folat pro Tag.

Bei Schwangeren und Stillenden beträgt die empfohlene Zufuhr wegen eines erhöhten Bedarfs 550 μg bzw. 450 μg Folat pro Tag. In Deutschland liegt die Folatzufuhr mit im Mittel etwa 200 μg pro Tag unter der empfohlenen Zufuhr. Das muss nicht sein, denn viele von Natur aus vitaminreiche Lebensmittel liefern ausreichend Folat, um die empfohlene Zufuhr durch die Ernährung zu erreichen. Werden folatreiche Lebensmittel gezielt ausgewählt, können auch Schwangere und Stillende die höhere empfohlene Zufuhr erreichen, wobei Schwangere im ersten Schwangerschaftsdrittel trotz hohen Folatgehalts keine Leber essen sollten.

Unabhängig von der Ernährung sollten Frauen, die schwanger werden wollen oder könnten, sowie Schwangere im ersten Drittel der Schwangerschaft ein Präparat mit 400 μg Folsäure einnehmen. Folsäure ist die synthetisch hergestellte Form des Vitamins und hilft, Neuralrohrdefekten – das sind Schäden im Bereich des Gehirns und Rückenmarks – beim Kind vorzubeugen. Auch die Referenzwerte für die Zufuhr von Kalzium wurden auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse überprüft. Dabei bleiben die empfohlenen Zufuhrmengen für die meisten Altersgruppen (darunter Jugendliche von 13–18 Jahren: 1200 mg/d und Erwachsene 1000 mg/d) unverändert.

Geändert ist die empfohlene Zufuhr für Säuglinge im Alter von 4 bis unter 12 Monaten, sie beträgt jetzt 330 mg statt zuvor 400 mg, sowie die für Kinder von 4 bis unter 7 Jahren mit 750 mg statt 700 mg. Praxisbezogene Fragen und Antworten zu Folat (www.dge.de/rd/folat-ref) und Kalzium (www.dge.de/rd/ca-ref) hat die DGE jeweils in einem Papier online zusammengefasst. Dort ist auch die wissenschaftliche Ausarbeitung zu den aktualisierten Referenzwerten kostenfrei zugänglich.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), DGE-aktuell 06/2013, 04.03.2013 und 07/2013, 18.06.2013

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 07/13 auf Seite M373.

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