Alkoholkonsum bei Diabetes mellitus
- 10.09.2020
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- Sophia Cotney
- Patricia Kirschke
Risiken und Therapieanpassung
In der Regel findet eine kontinuierliche Abgabe von hepatischer Glukose in den Körperkreislauf statt, um den Körper durchgehend mit der notwendigen Grundenergie zu versorgen. Beim Abbau von Alkohol wird die Glukosefreisetzung der Leber gehemmt. Bei einer Insulingabe über Insulinpen oder Insulinpumpe (CSII = continuous subcutan insulin infusion) kann es daher zu starken Blutglukoseabfällen kommen. Sobald ein bestehender Diabetes mellitus mit Insulin behandelt werden muss, steigt damit auch das Hypoglykämierisiko. Zudem handelt es sich bei alkoholischen Getränken in der Regel um energiereiche Getränke. Wie soll also ein guter Umgang mit Alkohol und Diabetes geschult und umgesetzt werden?
Einfluss von Alkohol auf den Glukosestoffwechsel
Alkohol wird nicht vom Organismus gespeichert, sondern – vor allem in der Leber – abgebaut. Ein geringer Anteil des Alkohols kann zusätzlich über die Nieren, Haut und Lungen ausgeschieden werden. Für den Abbau von Alkohol in der Leber sind verschiedene Enzyme und Stoffwechselprozesse verantwortlich. Die alkoholabbauenden Enzyme können nur mit den jeweiligen Co-Enzymen arbeiten, sie brauchen z. B. Nicotinamidadenin-Dinukleotid, kurz NAD+. Bei einer höheren Alkoholaufnahme kommt es zu einem Überschuss an aus NAD+ durch die Abbaureaktion entstehendem NADH/H+, und somit zu einem Ungleichgewicht zwischen NAD+ und NADH/H+. Sowohl für die Stoffwechselwege des Zitratzyklus als auch für die Glykolyse und Glukoneogenese wird NAD+ ebenfalls als Co-Enzym benötigt. Herrscht ein Mangel an NAD+, werden diese Stoffwechselwege gehemmt, sodass eine Hypoglykämie entstehen kann. Gleichzeitig wird dadurch die Triglyzeridsynthese angetrieben. Dies ist der Grund dafür, dass das Risiko für die Entstehung einer alkoholbedingten Fettleber steigt [1].
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 9/2020 auf den Seiten S61-S67.
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