Berberin
- 10.10.2007
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Ein Isochinolinalkaloid der Berberitze mit blutglukoseund -lipidsenkender Wirkung.
Horst Schmandke, Nuthetal
Die verschiedenen Berberis-Arten werden schon Jahrhunderte als Beerenobst sowie Färbe- (Zypern) und Arzneipflanzen (China) genutzt. Berberin kommt vor allem in der Rinde der Berberitze sowie in den Wurzeln der Orangenwurzel (Hydrastis canadensis L.) und Wiesenraute (Thalictrum lucidum Ait.), aber auch bei in Südostasien heimischen Pflanzen, wie in den Wurzeln und Rinden von Coptis chinensis Franch. und Coptis japonica Makino. sowie der Phellodendron amurense Rupr. vor. Extrakte letzterer Pflanzen einschließlich Berberis amurense Rupr. werden in China schon lange zur Behandlung von Diabetes genutzt.
Berberin wird zu etwa 34 % absorbiert und ohne Mitwirkung der Darmflora im Organismus größtenteils zu Berberrubin, Thalifendin, Demethylenberberin und Jatrorrhizin sowie deren Glukuroniden metabolisiert. Das Mengenverhältnis von Berberin zu den Metaboliten beträgt im Blutserum in den ersten 24 Stunden nach der Dosierung ungefähr 1:45. Die höchste Speicherrate an Berberin liegt in Herz und Pankreas vor. Die Ausscheidung von Berberin und Metaboliten nebst Glukuroniden erfolgt mit dem Urin und der Galle sowie mit dem Fäzes.
Die glukosesenkende Wirkung von Berberin und möglicherweise seiner Metabolite ist im Normalorganismus und bei Diabetes im Blutserum nachgewiesen worden. Bei Gesunden wurde auch eine Erhöhung des Insulinspiegels festgestellt. Die Senkung des Blutserumspiegels an Cholesterin, LDL-c und Triacylglycerol durch Verabfolgung von Berberin ist sowohl bei Hyperlipidämie als auch Diabetes festgestellt worden, und zwar bei Anstieg des HDL-c. In der Leber ist gleichzeitig der Gehalt an Cholesterin, Triacylglyzerol und an Fettsäuren verringert. Diese Wirkungen von Berberin konnten in In-vitro-Experimenten mit Hepatomzellen, Präadipozyten und Adipozyten auf Stoffwechselwege unter dem Einfluss von ERK/LDLR, AMPK und PPAR-gamma zurückgeführt werden.
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 10/07 ab Seite 570.
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