Zur Qualität der Lipide in Säuglingsmilchnahrungen

Sebastian Ptok, Jana Kraft und Gerhard Jahreis, Jena

Die Empfehlungen zur Zusammensetzung von Säuglingsmilchnahrungen einschließlich der Fettsäurenverteilung orientieren sich weitgehend an der Humanmilch. Die Entwicklung neuer Säuglingsmilchnahrungen verläuft parallel zur Identifizierung wertgebender Bestandteile der Humanmilch und deren physiologischer Relevanz.

Die Analysen der Fettsäurenverteilung von 26 SMN (15 konventionell, 9 biologisch) ergaben eine Annäherung dieser Verteilung an die westlicher Humanmilch sowie deutliche Unter-schiede zwischen konventionellen und biologischen Säuglingsmilchnahrungen, die beide rela-tiv homogene Gruppen bilden. Die ermittelten Linolensäuregehalte von biologischen SMN erreichten nicht die empfohlenen Mindestgehalte der ESPGHAN (European Society for Pedi-atric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition) und des europäischen bzw. deutschen Ge-setzgebers.

Außerdem wiesen sie deutlich höhere Gehalte an trans-C18:3-Fettsäuren auf, die vorrangig bei der technischen Modifizierung linolensäurereicher Pflanzenöle entstehen. In 2 biologischen Produkten lagen die Tocopherolgehalte unter den Empfehlungen.

Von 26 untersuchten SMN waren 2 mit langkettig-hochungesättigten Fettsäuren (LC-PUFA) angereichert. Die Höhe der Supplementation entsprach der in vergleichbaren Studien, erreichte aber nicht die Gehalte in Humanmilch. Aussagen zur Notwendigkeit einer Supplementation von SMN mit (LC-PUFA) können aufgrund inkonsistenter Studienergebnisse derzeit nicht gesichert formuliert werden. Langzeiteffekte – besonders hinsichtlich kognitiver Konsequenzen – sind schwierig zu verifizieren.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/06 ab Seite 440.

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