Riechstörungen in der Onkologie – Ein Überblick
- 10.12.2014
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- Sabine Chmelar
- Andreas Temmel
- Peter Kier
- Herman Toplak
- Elisabeth Pail
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Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 26.05.2014 | Akzeptiert: 06.10.2014
Die olfaktorische Wahrnehmung ist neben ihrer Rolle für die Nahrungsaufnahme stark mit unseren Emotionen verknüpft. Die Einteilung in gute bzw. schlechte Gerüche ist einerseits genetisch bedingt, um etwa Verdorbenes zu erkennen, andererseits sehr stark von unseren kulturellen Einflüssen geprägt. Wie gut ein Mensch Gerüche wahrnehmen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits verringert sich das Riechvermögen im höheren Alter und durch Nikotinkonsum, andererseits haben physiologische Faktoren, wie der Hormonstatus oder der Hunger-Sättigungs-Mechanismus, Einfluss auf das Geruchsempfinden.
Zusammenfassung
Derzeit werden Riechstörungen bei onkologischen Patienten/-innen häufig als Nebensächlichkeit angesehen, die jedoch mehr Aufmerksamkeit verdienen. Die Literatur zeigt, dass eine Tumorerkrankung und deren Therapie die olfaktorische Wahrnehmung beeinflussen kann. Riechstörungen beeinträchtigen die Lebensqualität, führen zu Appetitlosigkeit, zu einer verringerten Nährstoffzufuhr und sind daher in der Folge ein Risikofaktor für das Entstehen einer Mangelernährung.
Weitere wissenschaftliche Arbeiten sind notwendig, um Riechstörungen bei onkologischen Patienten/-innen und deren Auswirkungen besser verstehen zu können, neue Therapieansätze zu ergründen und ernährungstherapeutische Empfehlungen wissenschaftlich zu untermauern. Dadurch könnte über eine Verbesserung des Ernährungszustandes die Therapieeffektivität erhöht und gleichzeitig die Lebensqualität der Patienten/-innen verbessert werden. Veränderungen der Geruchswahrnehmung bei onkologischen Patienten/-innen sind auch eine Herausforderung für die/den betreuende/n Diätologen/-in. Dieser Artikel soll einen Überblick über die aktuelle Datenlage zu diesem Thema geben.
Schlüsselwörter: Riechstörungen, Onkologie, Mangelernährung, Lebensqualität, Diättherapie
Olfactory disorders in oncology – an overview
Sabine Chmelar, Mödling/AT, Andreas Temmel, Perchtoldsdorf/AT, Peter Kier, Wien/AT, Herman Toplak, Graz/AT, Elisabeth Pail, Bad Gleichenberg/AT
Currently olfactory disorders in cancer patients are often seen as a minor matter, but they actually deserve more attention.
Summary
Currently olfactory disorders in cancer patients are often seen as a minor matter, but they actually deserve more attention. Literature shows that tumor diseases and their treatment can affect the olfactory perception of the patients. Olfactory disorders impair quality of life, lead to loss of appetite, decreased nutrient intake and therefore are subsequently risk factors in the complex development of malnutrition. More scientific work is needed for a better understanding of olfactory disorders and their impact on oncological patients, to explore new therapeutic approaches and scientifically reinforce nutritional therapeutic recommendations.
As a result of improving the dietary condition, the therapeutic effectiveness as well as the quality of the patients’ lives can be improved. Changes in the perception of odors by patients in oncological care are not only burdensome for those affected, but also pose a challenge for the dietician. This article aims to provide an overview on the latest information concerning this topic..
Keywords: olfactory disorders, oncology, malnutrition, quality of life, diet therapy
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 01/15 von Seite 2 bis 6.
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