Bio-Wachstum hält unvermindert an

Rohstoffversorgung bleibt Hauptproblem

Foto: www.oekolandbau.deDer Bio-Fachhandel wuchs im Jahr 2007 um 14 % und damit ähnlich stark wie der Gesamt-Biomarkt. Das Marktvolumen des Bio-Fachhandels lag, bezogen auf den reinen Lebensmittelumsatz, bei 1,6 Mrd. J. Diese vom Bundesverband Naturkost Naturwaren und der Kommunikationsberatung Klaus Braun veröffentlichten Daten basieren auf einem aktuellen Branchenbetriebsvergleich ContRate der Kommunikationsberatung. Der gesamte Umsatz mit Bio-Lebensmitteln betrug 2007 5,3 Mrd. J. Das entspricht einer Steigerungsrate von 15 % im Vergleich zum Vorjahr.

Am stärksten wuchs der Umsatz 2007 in den Läden mit Verkaufsflächen von 200–300 m²: Sie konnten ein Plus von 14 % verzeichnen. Auch Hofläden profitierten erneut besonders vom Bio-Appetit der Deutschen und erzielten ein Umsatzwachstum von 10,2 %. Alexander GERBER, Geschäftsführer des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), ist sich sicher, dass die Nachfrage ein noch stärkeres Wachstum erlauben würde. Dieses wird vor allem durch die Rohwarenknappheit beschränkt.

Knapp 500 Landwirte stellten 2007 auf Öko- Landbau um, damit nahm die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland lediglich um 5,8% auf 873 010 ha zu. Laut Felix Prinz ZU LÖWENSTEIN, Vorstandsvorsitzender des BÖLW, werden sie die Chancen des Bio-Marktes von konventionell bewirtschafteten Betrieben zu wenig wahrgenommen, weil die Programme zur Förderung der Umstellung zu gering ausgestattet sind. Diese sollen den Landwirten Anreize geben, für Umwelt und Natur besondere Leistungen zu erbringen.

Die drastisch angestiegenen Erzeugerpreise hätten dazu geführt, dass die Förderprogramme in ihrer bisherigen Ausgestaltung nicht mehr funktionierten und nun neu kalkuliert werden müssten. „Es bedeutet einen nicht hinnehmbaren Verlust, wenn der Nutzen des Ökolandbaus, der für die gesamte Gesellschaft erbracht wird, in Zeiten eines wachsenden Bio- Marktes ins Ausland exportiert wird“ fasste der BÖLW-Vorsitzende die Situation zusammen. Quellen: Pressemeldungen des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW) und des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN) vom Februar 2008.

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