Editorial 04/11: Gesundheitsrisiko Übergewicht
- 11.04.2011
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Dipl. oec. troph.
Heike Recktenwald,
ChefredakteurinÜbergewicht ist nicht nur ein kosmetisches Problem. Übergewicht gefährdet auch die Gesundheit und fördert das Entstehen von vielen Krankheiten. Allein das zusätzliche Gewicht belastet alle Systeme des Körpers. Besonders das Herz, das Skelett und die Lunge.
Neben dem menschlichen Leid bedeutet dies Gesundheitsrisiken und hohe Kosten. Mit politischem Nachdruck entstehen so Initiativen , die das Bewusstsein der deutschen Bevölkerung für eine gesunde Ernährung und für mehr Bewegung fördern sollen und als Präventivmaßnahmen im Kampf gegen das zunehmende „Übergewicht“ gedacht sind.
Über die Erfolge der Initiativen wissen wir bisher allerdings wenig. Die zunehmende Anzahl übergewichtiger Kinder und Erwachsener in Deutschland fordert gerade von uns Ernährungsexperten ein aktives Handeln. Das tun wir auch, z. B. durch den Einsatz von Programmen zur Gewichtsreduktion. Um erfolgreich zu sein, ist allerdings die Mitarbeit der Betroffenen notwendig, die aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten kommen.
Dabei treffen wir auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse und auf die oft skeptische Haltung übergewichtiger Menschen: „Kann ich es wirklich schaffen Gewicht zu verlieren und langfristig mein Gewicht zu halten? - Ich habe schon so viel probiert?“ Übergewichtige finden heute in jeder Zeitschrift, im Internet und bei jedem TV-Sender Tipps und Kniffe zum Abnehmen und stoßen auf unendlich viele Produkte und Programme mit hundertprozentigen Erfolgsversprechen, die aber auf lange Sicht gesehen nicht wirklich dabei helfen, das Gewicht stabil zu halten. Ich kann daher sehr gut verstehen, dass viele Betroffene mutlos werden, denn zur Motivation, wirklich größere Gewichtsmengen abzunehmen, braucht es kurzfristige und nachhaltige Erfolgserlebnisse.
Wie lässt sich die Spreu vom Weizen trennen, wenn es um Programme zur Gewichtsabnahme geht? Welches Konzept ist erfolgreich und wissenschaftlich fundiert? Mithilfe welcher Medien nehmen Übergewichtige heute ab? Im Schwerpunkt dieser Ausgabe (ab Seite 190) gehen wir genau diesen Fragen nach.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre,
Ihre
Heike Recktenwald