Special: Frühkindliche Geschmacksprägung
- 11.07.2014
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- Redaktion
Aktuelle Forschung im Health Perception Lab der FH Joanneum
Bianca Neuhold, Marie Peterseil, Wolfgang Gunzer, Susanne Maunz, Graz
Die erste Geschmacksprägung des Menschen erfolgt schon im Mutterleib sowie in den ersten Lebensmonaten. Das neu errichtete Health Perception Lab – Labor für Sensorik und Gesundheit − der FH Joanneum in Graz widmet sich der Erforschung der genauen Mechanismen dieser Prägung. Interdisziplinäre Arbeitsgruppen kombinieren dabei angewandte Sensorikforschung mit Fragen der nachhaltigen Gesundheitsförderung, Prävention und Therapie.
Während der Entwicklung des Fetus im Mutterleib haben Faktoren wie die Ernährung der Mutter und ihr Hormonstatus einen prägenden Einfluss auf die spätere Stoffwechsel- und Organfunktion des Kindes und Erwachsenen. Ähnliches gilt für postnatale Einflüsse auf Säugling und Kleinkind u. a. durch Faktoren wie die Zusammensetzung der Muttermilch und Säuglingsnahrung. Beides zusammen wird als „metabolische Programmierung“ oder auch „frühkindliche Prägung“ bezeichnet.
Geschmacksprägung im Mutterleib und im Säuglingsalter
Aus der Literatur ist bekannt, dass sich flüchtige Aromastoffe und Nahrungskomponenten der maternalen Ernährung auf das Fruchtwasser und postpartal auf die Muttermilch übertragen und zu deren Aromatisierung beitragen. Die Grundgeschmacksarten süß, salzig und umami werden von Säuglingen zwar bereits angeboren präferiert und gegen die Grundgeschmacksarten sauer und bitter besteht eine angeborene Aversion, diese angeborenen Tendenzen können jedoch durch prä- und postnatale Geschmackserfahrungen mit Aromen im Fruchtwasser und in der Säuglingsnahrung modifiziert werden.
Die Literatur zu diesem Artikel finden Sie im Internet unter www.ernaehrungs-umschau.de/service/literaturverzeichnisse/
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 07/14 von Seite M393 bis M395.
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