Zum Festlegen von Höchst- und Mindestmengen an Vitaminen und Mineralstoffen in Lebensmitteln
- 11.09.2006
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Berthold Gaßmann, Nuthetal
Die Angleichung der Rechtsvorschriften zum Festlegen von Höchst- und Mindestmengen an Vitaminen und Mineralstoffen in Lebensmitteln des allgemeinen Verzehrs und Nahrungsergänzungsmitteln in den Mitgliedstaaten der EU soll 2006/2007 abgeschlossen werden. Die Auffassungen von Ernährungsexperten, Produzenten und Verbraucherschützern über die maximal mit beiden Erzeugnisgruppen tolerierbaren täglichen Aufnahmen, die Vorgehensweise ihrer Ableitung und deren Verteilung auf Produktkategorien, Einzelprodukte und Verzehrsportionen gehen jedoch noch weit auseinander. Die Europäische Kommission hat darum in einem Diskussionspapier offene Fragen aufgeworfen und dazu sowie zu vorgeschlagenen Modellberechnungen verschiedener Gremien, Organisationen und Institutionen um Stellungnahmen gebeten.
Obwohl diese Modelle alle auf dasselbe „Risk Assessment and Food Safety“-Konzept US-amerikanischen Ursprungs zurückgreifen, werden die beiden Gesichtspunkte des Basiskonzepts unterschiedlich betont. Dementsprechend belassen sie für das Festlegen von Höchstmengen an Vitaminen und Mineralstoffen in Lebensmitteln verschiedenartige Ermessenspielräume.
Hauptursachen sind das Fehlen von numerisch durch SCF und EFSA abgeleiteten „Tolerable Upper Intake Levels“ für die Hälfte aller in Frage kommender Nährstoffe bzw. von aktualisierten Referenzwerten für die Kennzeichnung von Lebensmitteln und der Mangel an Ernährungserhebungen, die ebenso wie Empfehlungen für die Nähstoffzufuhr repräsentativ und legitimiert für alle Mitgliedstaaten gelten könnten. Hinzu kommt ein uneinheitlich ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit und Regulierung im Lebensmittelverkehr. Beim gegenwärtigen Stand der Bemühungen um eine Harmonisierung dürfte es darum schwer fallen, einen Kompromiss zu finden, der gemäß der EU-Vorgabe im politischen Kontext einer besseren europäischen Regulierung und nicht in dem einer unnötigen Überregulierung gesehen werden kann.
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 09/06 ab Seite 336.
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