Fette in der Sporternährung
- 11.09.2019
- Print-Artikel
- Alexandra Schek
- Hans Braun
- Anja Carlsohn
- Mareike Großhauser
- u. a.
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Peer-Review-Verfahren / begutachtet im Zuge der Erstellung
Position der Arbeitsgruppe Sporternährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
Referenzwerte für die Fettzufuhr und lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen Im Vergleich zur Bedeutung der Kohlenhydrate im Ausdauersport und der Proteine im Kraftsport spielt die Menge der verzehrten Fette und deren Qualität für die Leistungsfähigkeit und Gesundheit von ambitionierten Breiten- und LeistungssportlerInnen eine eher untergeordnete Rolle. Daher gelten im Wesentlichen dieselben Empfehlungen wie für die gesunde Allgemeinbevölkerung.
Während es international absolute Zufuhrempfehlungen (in g/kg Körpergewicht [KG]/d) für Kohlenhydrate und Proteine im Ausdauer- und Kraftsport gibt, besteht für die Fettzufuhr nur die Richtlinie, einen Anteil von 30 Energieprozent (En%) nicht zu überschreiten und einen Anteil von 20 En% nicht zu unterschreiten [1]. Durch die Angabe der Untergrenze soll gewährleistet werden, dass:
1. ausreichend essenzielle Fettsäuren und fettlösliche Vitamine zugeführt bzw. absorbiert werden,
2. zwischen den Mahlzeiten ein Gefühl der Sättigung besteht,
3. die intramuskulären Triglyceride nach langdauernden Belastungen wieder aufgefüllt werden.
Als Obergrenze der Fettzufuhr im ambitionierten Breiten- und Leistungssport gilt der Richtwert von 30 En% für gesunde Jugendliche und Erwachsene zur Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten [2, 3]. Personen mit erhöhtem Energiebedarf (physical activity level [PAL] > 1,7) können höhere Prozentsätze benötigen [3]. Internationale Fachgesellschaften sprechen sich jedoch v. a. in Bezug auf den Ausdauersport für eine Beschränkung der Fettzufuhr auf 30 En% aus, wodurch der Tatsache Rechnung getragen wird, dass die Energielieferung durch Kohlenhydrate vorrangig ist [1].
Abstract
Dieses Positionspapier stellt den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zur empfehlenswerten Fettzufuhr im ambitionierten Breiten- und Leistungssport dar. Darüber hinaus werden Ernährungsstrategien (fat loading-Methoden) und Nahrungsergänzungsmittel thematisiert, die den Fettstoffwechsel während körperlicher Belastung beeinflussen sollen.
Eine Empfehlung für eine sportgerechte Fettzufuhr in absoluten Zahlen (g/kg Körpergewicht [KG]/d), wie international für Kohlenhydrate und Proteine üblich, wurde noch nicht etabliert. Seitens sportmedizinischer Fachgesellschaften besteht jedoch Konsens darüber, dass der Fettverzehr besonders im Ausdauersport 30 Energieprozent (En%) nicht über- und 20 En% nicht unterschreiten sollte.
Vor Wettkämpfen praktizieren manche Ausdauersportler fat loading-Strategien, wozu auch die ketogene Diät gehört. Hiervon wird abgeraten, da es keine wissenschaftlichen Belege für eine Leistungsverbesserung gibt und es sich um eine unausgewogene Ernährungsweise handelt. Auch die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln, die die Fettsäureverfügbarkeit/-oxidation verbessern (sollen), wird im Allgemeinen nicht befürwortet.
Schlüsselwörter: Sporternährung, Fett, fat loading, ketogene Diät, Koffein, Carnitin, Fischöl, MCT
Peer-reviewed / reviewed during preparation
Fats in sports nutrition
Position of the working group sports nutrition of the German Nutrition Society (DGE)
Abstract
This position statement represents the current state of scientific knowledge regarding the recommended fat intake in ambitious recreational and high-level sports. It also addresses dietary strategies (fat-loading methods) and food supplements that are designed to influence fat metabolism during physical exercise.
So far, no recommendation has been established for sports-specific fat intake in absolute numbers (g/kg body weight/d), in line with international practices regarding carbohydrates and proteins. However, there is consensus among scientific sports medicine associations that fat consumption should not exceed 30% of the energy intake (En%), nor fall below 20 En%, particularly in endurance sports.
Before competitions, some endurance athletes practice fat-loading strategies which include a ketogenic diet. This procedure is not advisable, as there is no scientific evidence of improvement in performance. Moreover, this is an unbalanced diet according to DGE recommendations. The current use of dietary supplements which are supposed to improve the availability/oxidation of fatty acids is also generally discouraged.
Keywords: sports nutrition, fat, fat loading, ketogenic diet, caffeine, carnitine, fish oil, MCT
Den vollständigen Artikel finden Sie hier kostenfrei und in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 9/2019 von Seite M538 bis M545.