Ernährungsverhalten in der Schichtarbeit im Gesundheits- und Sozialwesen
- 11.09.2024
- Print-Artikel
- Elina Hemling
- Sandra Pahr-Hosbach
Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 11.12.2023; Überarbeitung angenommen: 11.03.2024
Herausforderungen, Risiken und Lösungsansätze
Einleitung
Im Jahr 2019 waren 16 % der deutschen Erwerbstätigen in Schichtarbeit tätig [1]. Durch den demografischen Wandel wird insbesondere im Gesundheitswesen eine Zunahme von Schichtarbeiter*innen prognostiziert [2].
Ein anhaltendes Ungleichgewicht zwischen dem Tag- und Nachtrhythmus kann zu einer Störung des zirkadianen Rhythmus führen. Diese sog. Chronodisruption geht mit Gesundheitsrisiken einher [3]. Folglich weisen Schichtarbeitende ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie Adipositas, Typ-2-Diabetes und das metabolische Syndrom auf [4, 5]. Dabei gilt das Ernährungsverhalten als bedeutender Einflussfaktor, v. a. für die Entwicklung ernährungsbedingter Erkrankungen. Infolge der wechselnden Arbeitszeiten stellt die Sicherstellung einer regelmäßigen und ausgewogenen Ernährung jedoch eine große Herausforderung dar. • Abbildung 1 zeigt die mehrdimensionalen Auswirkungen der Schichtarbeit.
Obwohl das Potenzial eines gesundheitsfördernden Ernährungsverhaltens in der Schichtarbeit seit Jahrzehnten bekannt ist, liegen bisher nur wenige Studien im Gesundheits- und Sozialwesen vor.
Ziel dieser Studie ist es, anhand der erhobenen Daten Problemfelder und Handlungsbedarfe hinsichtlich des Ernährungsverhaltens von Nacht- und Schichtarbeitenden abzuleiten. Auf dieser Grundlage sollen Handlungsempfehlungen für das betriebliche Gesundheitsmanagement und für eine gesundheitsfördernde Mahlzeitengestaltung im Rahmen der Schichtarbeit entwickelt werden. ...
Abstract
Der Wechsel zwischen Früh-, Spät- und Nachtschichten führt langfristig zu einer Verschiebung des zirkadianen Rhythmus, womit Gesundheitsrisiken für Schichtarbeitende einhergehen. Ein gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten von Schichtarbeiter*innen kann präventiv auf die Entstehung ernährungsbedingter Erkrankungen wirken. In semistrukturierten Leitfadeninterviews wurden sieben Schichtarbeiterinnen im Gesundheits- und Sozialwesen zu ihrem Ernährungs- sowie Gesundheitsverhalten befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Arbeit in Wechselschichten zu einer unregelmäßigen Mahlzeitenstruktur und ungünstigem Snackverhalten führen kann. Auf Grundlage der Ergebnisse wurden Handlungsempfehlungen sowohl für ein gesundheitsförderndes Betriebsmanagement als auch für schichtspezifische Ernährungsempfehlungen erarbeitet.
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 9/2024 auf den Seiten M502 bis M508.
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