Basiswissen: Curcumin

  • 11.11.2015
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  • Christina Schiborr
  • Alexa Kocher
  • Jan Frank

Grundlagen der Resorption und des Metabolismus

Curcumin werden viele gesundheitsförderliche Eigenschaften zugeschrieben. Vor allem seine anti-kanzerogenen und anti-infl ammatorischen Wirkungen sind durch zahlreiche In-vivo-Studien belegt. Seine begrenzte orale Bioverfügbarkeit scheint jedoch seine gesundheitsförderlichen Eigenschaften zu limitieren, was es durch neuartige Formulierungen zu überwinden gilt. In einem weiteren Beitrag in dieser Ausgabe der ERNÄHRUNGS UMSCHAU wird auf die möglichen Wechselwirkungen von Curcumin mit Arzneistoff en eingegangen [1].

Vorkommen, Gewinnung und Verwendung Die Gelbwurzel (Curcuma longa) - auch Gelbwurz oder Kurkuma genannt -, die zu den Ingwergewächsen (Zingiberacae) zählt, stammt ursprünglich aus Indien. Die Pflanze ist weit verbreitet in subtropischen und tropischen Regionen der Welt und wird vorwiegend in südostasiatischen Ländern kultiviert (• Abbildung 1). Kurkuma, das geriebene Rhizom der Gelbwurz, findet schon seit langer Zeit als Gewürz Einsatz beim Kochen. Es wird vorwiegend als Zutat in Curry-Gewürzmischungen und Currysaucen angewandt [2], die darüber hinaus oft noch Koriander, Kreuzkümmel, Bockshornklee und/oder Chili, mit ihren diversen biologisch aktiven chemischen Verbindungen, enthalten [3]. Die biologisch aktiven Inhaltsstoffe der Gelbwurzel sind die Curcuminoide Curcumin, De(s)methoxycurcumin und Bis-De(s)methoxycurcumin.

Zusammenfassung

Curcumin ist ein Polyphenol, welches durch Lösungsmittelextraktion aus dem Rhizom der Gelbwurz-Pflanze gewonnen wird. Es findet hauptsächlich als Lebensmittelfarbstoff (E100) Verwendung. Curcumin ist ein fettlösliches Pigment, welches unter sauren und neutralen Bedingungen praktisch unlöslich in Wasser ist. Es ist stabil bei hohen Temperaturen und in Säuren, jedoch instabil unter alkalischen Bedingungen und in Anwesenheit von Licht. Curcumin könnte in der Prävention und Behandlung einer Vielzahl von degenerativen Erkrankungen wertvoll sein. Die biologische Aktivität von Curcumin ist jedoch aufgrund seiner geringen intestinalen Resorption sowie der schnellen Metabolisierung und Exkretion aus dem Körper – kurz durch seine geringe orale Bioverfügbarkeit – begrenzt. In Anbetracht seiner vielen, in der Literatur beschriebenen, gesundheitsförderlichen Eigenschaften wurde und wird versucht, die Aufnahme und Retention von Curcumin im Körper durch Entwicklung und Verabreichung neuartiger Formulierungen zu erhöhen.

Schlüsselwörter: sekundäre Pflanzenstoffe, Lebensmittelfarbstoff, Polyphenole, Metabolisierung, Bioverfügbarkeit, Curcumin, Kurkuma



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 11/15 auf Seite M636-M642.

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