Diabetes mellitus: Diabetes-Atlas - Große regionale Unterschiede
- 11.12.2013
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- Redaktion
BARMER GEK und die diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe legen neue Zahlen zur regionalen Verteilung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 in Deutschland vor. Die Auswertung von fünf Jahren basiert auf Daten von fast 9 Mio. BARMER GEK Versicherten, das sind 12,5 % der Bundesbürger. Der aktuelle „Diabetes-Atlas“ belegt eine deutliche Zunahme der Betroffenenzahlen.
Die Zahl der Erkrankten stieg zwischen 2008 und 2012 um 14 %. Bundesweit sind mittlerweile rund 8 % aller gesetzlich Versicherten bzw. über 6 Mio. Menschen betroffen. Auffällig sind auch die regionalen Unterschiede. Auf Ebene der Bundesländer weisen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg die höchsten Raten auf. Das westlichste Bundesland mit einer vergleichbar hohen Diabetes-Häufigkeit ist das Saarland. Die niedrigsten Werte erreichen 2012 die Bundesländer Schleswig- Holstein, Hamburg und Baden-Württemberg.
Diese großen regionalen Unterschiede beziehen sich auf die Versicherten der BARMER GEK, lassen sich aber nicht auf unterschiedliche Alters- oder Geschlechtsstrukturen zurückführen. Diese Fehlerquelle habe die Krankenkasse in ihrer Auswertung durch Alters- und Geschlechtsstandardisierung auf die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland 2012 berücksichtigt.
Auffällig sei, dass Diabetes vorrangig in sozial schwächeren Regionen auftrete. So zeigten die östlichen Bundesländer durchweg eine Diabetes-Häufigkeit über dem Bundesdurchschnitt von 8 %. Ob es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit, kleinen Einkommen, geringer Kaufkraft und dem Auftreten der Krankheit Diabetes gibt, müssen weitere Studien der Versorgungsforschung zeigen.
Aus Sicht von diabetesDE sollten die Zahlen auch Landespolitiker alarmieren. „Um Diabetes wirkungsvoll zu begegnen, bedarf es gesamtgesellschaftlicher Anstrengungen. Ein Nationaler Diabetesplan für Deutschland kann dafür sorgen, dass regionale Unterschiede im Auftreten der Krankheit und bei der Versorgung angemessen aufgefangen werden.“
Aktuell ist der Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2014 erschienen, der von diabetesDE mit Unterstützung mehrerer medizinisch-wissenschaftlicher Fachgesellschaften, Institutionen und Verbände herausgegeben wird. Der Bericht ist auf diabetesde.org kostenfrei herunterladbar oder gedruckt für 6,50 € zuzüglich Versandkosten beim Kirchheim-Verlag erhältlich.
Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Pressemeldungen vom 13.11. und 21.11. 2013
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 12/13 auf Seite M661.