Pflanzenzüchtung: Sojazüchtung für Deutschland

Soja ist nach Weizen, Mais und Reis die wichtigste Kulturpflanze weltweit und wird v. a. in den USA und Südamerika angebaut. Sie enthält viel Eiweiß und Öl und kann als Nahrungs- und Futtermittel vielseitig verarbeitet werden. In Europa wird sie v. a. als Eiweißquelle genutzt. Da die subtropische Pflanze in Europa jedoch nicht gut wächst, wird die Nachfrage v. a. durch Importe gedeckt.

So wurden 2011 > 6 Mio. t Soja importiert, v. a. aus Übersee, wo – im Gegensatz zur EU – gentechnisch veränderte Sojabohnen angebaut werden dürfen. In Deutschland wird nur auf < 1 % der landwirtschaftlich bepflanzten Felder Soja angebaut. Um mehr Soja in Deutschland anbauen zu können, werden an der Universität Hohenheim im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) neue Sorten gezüchtet.

Frühe und sehr frühe Sorten werden miteinander gekreuzt; analysiert wird anschließend u. a. der Protein- und Ölgehalt. Zurzeit züchten die Forscher Soja für die Tofu-Produktion (Sorten mit hohem Eiweißgehalt), zukünftig sollen auch Sorten für die Sojamilchproduktion gezüchtet werden. Die ersten neuen Sorten könnten schon in 2–3 Jahren auf den Markt kommen. Die Forscher hoffen auf den Einstieg von kommerziellen Züchtern, mit deren Hilfe die neuen Sorten dann breit vermarktet werden könnten. Der heimische Sojaanbau würde sich für die Landwirte nicht nur finanziell lohnen – Soja kann in der Fruchtfolge zur Stickstoffanreicherung eingesetzt werden, da Soja als Hülsenfrucht Stickstoff im Boden anreichert, der ansonsten als Stickstoffdünger zugegeben werden muss.

Karin Lauschke

Quellen: Universität Hohenheim, Pressemeldung vom 02.04.2013; Dr. agr. Volker Hahn, Landessaatzuchtanstalt, Universität Hohenheim; www.sojainfo.de

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 12/13 auf Seite M660.

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