Zeitbombe Adipositas: Immer dicker, immer träger
- 12.01.2004
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- Redaktion
Interdisziplinäre Fortbildung der DGE-Sektion Niedersachsen
Jana Plaisant, Helga Strube, Hannover
Adipositas ist ein weltweit verbreitetes, gesamtgesellschaftliches Problem. Dies belastet nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Volkswirtschaft. Im Hinblick auf immer geringere Finanzkraft der Krankenkassen und ständig steigende Kosten im Gesundheitswesen durch Krankheiten, die mit Adipositas in Verbindung stehen, muss die "Zeitbombe Adipositas" entschärft werden.
Auf Grund dieser Brisanz fand am 3. September 2003 in der Ärztekammer Hannover eine Fachtagung mit dem treffenden Titel "Zeitbombe Adipositas: Immer dicker, immer träger" statt, die gemeinsam von der DGE-Sektion Niedersachsen und der Akademie für Ärztliche Fortbildung der Ärztekammer Niedersachsen organisiert wurde.
Das Ziel dieser Veranstaltung war es, das Bewusstsein für das weitreichende Problem Adipositas zu schärfen. Der aktuelle Kenntnisstand aus Wissenschaft und Beratung im Bereich Therapie und Prävention von Übergewicht wurde erörtert. Vier Konzepte zur Übergewichtsreduktion wurden präsentiert und diskutiert. Wie wichtig und aktuell das Thema ist, zeigte das rege Interesse – insgesamt kamen mehr als 160 Teilnehmer, darunter Ärzte, Diätassistentinnen und Oecotrophologen.
Dr. Cornelia Goesmann, Ärztekammer Niedersachsen, und Prof. Peter Schauder, Akademie für Ernährungsmedizin Hannover, eröffneten die Veranstaltung. Die Moderation hatte Dr. Thomas Ellrott von der Ernährungspsychologischen Forschungsstelle der Universität Göttingen inne. Ellrott stellte die Frage in den Vordergrund: "Was macht dick – Fett oder Kohlenhydrate?" Derzeit gibt es hierzu noch keine Daten aus Langzeitstudien. Dies führe zu einer Verunsicherung unter Fachleuten und Betroffenen. Die Diskussion dürfe nicht nur in die Richtung gehen, wie reduziert man Gewicht, sondern wie kann das neue Gewicht gehalten bzw. stabilisiert werden.
Macht Fett wirklich fett?
PD Dr. Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke behandelte die Themen: Ist es wirklich das Fett, das uns dick macht? Und welche Parameter spielen – neben dem Fett – eine Rolle bei der Entstehung von Übergewicht? Gewichtsveränderungen stehen im engen Zusammenhang mit der Energiezufuhr und dem Energieverbrauch. Der Energieverbrauch kann am einfachsten durch körperliche Aktivität reguliert werden. Boeing empfiehlt pro Woche mindestens 3 Stunden körperliche Bewegung. Dadurch kann bei überwiegend sitzender Tätigkeit das Gewicht stabil gehalten werden. Denn insbesondere die Struktur der Arbeit veränderte sich in den letzten Jahren stark in Richtung sitzender Tätigkeit, wodurch auch der Energieverbrauch sank. Bei gleichbleibender Energiezufuhr bedeutet dies eine Zunahme des Gewichts. EU01/04
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 01/04 ab Seite 19, weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 21.
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