Gestationsdiabetes bei Frauen mit Migrationshintergrund
- 12.01.2022
- Print-Artikel
- Claudia Krüger
Kultursensible und empathische Ernährungstherapie
Deutschlandweit tritt bei 4,3 % aller Schwangerschaften Diabetes mellitus neu auf. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Gestationsdiabetes. Für alle Betroffenen startet direkt nach der Diagnosestellung die Therapie, eine Situation, die für alle schwangeren Frauen belastend ist, aber für Frauen mit Migrationshintergrund eine besondere Herausforderung darstellt. Auch das TherapeutInnen-Team muss sich besonderen Herausforderungen stellen, wenn es Sprachbarrieren gibt und die kulturellen Unterschiede groß sind.
Von 5 580 Fällen der Neumanifestation eines Diabetes mellitus in der Schwangerschaft, die 2017 im Register GestDiab dokumentiert wurden, lautete in fast 92 % die Diagnose Gestationsdiabetes [1].
Definition:
Gestationsdiabetes mellitus
(GDM; Schwangerschaftsdiabetes)
Glukosetoleranzstörung, die erstmals in der Schwangerschaft diagnostiziert wird. Diese Erkrankung entspricht am ehesten dem Diabetes mellitus Typ 2, wobei sich Therapie und Behandlungsziele unterscheiden. Betroffene Frauen entwickeln nach der Schwangerschaft bei einem Lebensstil, der von Übergewicht, Bewegungsarmut und einem hohen Zuckerkonsum gekennzeichnet ist, sehr häufig innerhalb weniger Jahre einen Typ-2-Diabetes.
Die Diagnose Gestationsdiabetes (GDM = Gestationsdiabetes mellitus) erfordert neben der notwendigen regelmäßigen Messung der Blutglukosewerte (des „Blutzuckers“) eine Umstellung der Ernährung. Die Umsetzung der Ernährungsempfehlungen kann nur gelingen, wenn die Ist-Situation der betroffenen Schwangeren analysiert ist und darauf aufbauend die Ernährungsempfehlungen individuell angepasst werden. Erschwerend ist, dass die Anpassungen zeitnah umgesetzt werden müssen, damit innerhalb kurzer Zeit eine Verbesserung der Glukosewerte (des „Zuckerwertes“) erreicht werden kann. Vom Screening oder dem Auftreten des Gestationsdiabetes bis zum Geburtstermin bleiben nur wenige Wochen. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 1/2022 von Seite S1 bis S6.
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