Die praktische Umsetzbarkeit der Beurteilung von Lebensmitteleinkäufen

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Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 12.06.2024; Überarbeitung angenommen: 21.08.2024

Ein Vergleich zwischen der quantitativen Beurteilung mittels DGE-Ernährungskreis und der qualitativen Beurteilung mittels FSA-NPS DI1

Einleitung

Immer häufiger werden Einkaufsbelege, die automatisch in den entsprechenden Apps der Lebensmitteleinzelhändler abgespeichert werden, als digitale Marker für das individuelle Lebensmittelauswahlverhalten herangezogen [1] und für eine Bewertung der Lebensmittelauswahl genutzt [2]. Ziel dieser Arbeit ist das Aufzeigen der Grenzen, der Möglichkeiten und des Optimierungspotenzials bei der praktischen Umsetzbarkeit der ernährungsphysiologischen Beurteilung des Lebensmitteleinkaufs anhand von digitalen Kassenbelegen durch den DGE-Ernährungskreis [3] sowie den Food Standard Agency National Profiling System Dietary Index (FSA-NPS DI) [4].

Diese Indizes wurden gewählt, da der DGE-Ernährungskreis ein Instrument ist, welches der Bevölkerung in Ansätzen bekannt und grafisch anschaulich abzubilden ist. Der FSA-NPS DI wurde gewählt, da in der Studie von Wu et al. [2] aufgezeigt werden konnte, dass er einen geeigneten Indikator darstellt, mittels Einkaufsdaten Rückschlüsse auf die Nahrungsaufnahme geben zu können.
Nach der Bewertung der Kassenbelege ist es sinnvoll, die Ergebnisse nutzer*innenfreundlich grafisch auf dem Smartphone (in einer App) darzustellen und so den Nutzenden das bisherige individuelle Einkaufsverhalten aufzuzeigen. ...

Abstract

Automatisch gespeicherte Einkaufsbelege können für eine Bewertung der Lebensmittelauswahl genutzt werden. In einer Fallanalyse wurden über 6 Monate digitale Einkaufsbelege in einer Lebensmitteleinzelhandels-App gesammelt. Die eingekauften Lebensmittel wurden anhand des DGE-Ernährungskreises sowie des Food Standard Agency National Profiling System Dietary Index (FSA-NPS DI) ausgewertet. Ziel war das Aufzeigen der Grenzen, der Möglichkeiten und des Optimierungspotenzials bei der praktischen Umsetzbarkeit der ernährungsphysiologischen Beurteilung des Lebensmitteleinkaufs mithilfe dieser beiden Instrumente. Bei der quantitativen Beurteilung durch den DGE-Ernährungskreis gab es in der Auswertung einige Limitationen. Dennoch war in der Beurteilung eine Tendenz im Einkaufsverhalten erkennbar. Diese Bewertung könnte in Zukunft in der Kommunikation mit den Konsumierenden in einer App zum leichteren Verständnis grafisch dargestellt werden. Es sollte zusätzlich über die quantitative Betrachtung hinaus eine qualitative Bewertung durch den FSA-NPS DI bezüglich des Nährwertprofils des Einkaufs einfließen. Der abschließende Schritt wäre die daraus abzuleitende Generierung personalisierter Empfehlungen zur Verbesserung der ernährungsphysiologischen Qualität des Einkaufs, um die Konsumierenden bei der Verbesserung des persönlichen Einkaufsverhaltens zu unterstützen. Diese praktikable Hilfestellung zur Verbesserung des individuellen Einkaufsverhaltens sollte mit modernen IT-Methoden erarbeitet werden und am Point of Sale nutzbar sein und ist Aufgabe weiterer Forschung.



Peer reviewed / Manuscript (original) submitted: 12 June 2024; revision accepted: 21 August 2024

The practical feasibility of assessing food purchases

A comparison between the quantitative assessment using the DGE Ernährungskreis and the qualitative assessment using the FSA-NPS DI1

Abstract

Automatically stored shopping receipts can be used to evaluate food choices. In a case analysis, digital shopping receipts were collected over 6 months in a food retail app. The food purchased was evaluated using the DGE Nutrition Circle (DGE Ernährungskreis) and the Food Standard Agency National Profiling System Dietary Index (FSA-NPS DI). The aim was to show the limits, possibilities and potential for optimization in the practical feasibility of nutritional assessment of food purchases using these two tools. There were some limitations in the assessment of the quantitative assessment by the DGE Ernährungskreis. Nevertheless, a trend in purchasing behavior was discernible in the assessment. In future, this assessment could be presented graphically in an app for easier understanding when communicating with consumers. In addition to the quantitative assessment, the FSA-NPS DI should also include a qualitative assessment of the nutritional profile of the purchase. The final step would be the generation of personalized recommendations to improve the nutritional quality of the purchase in order to support consumers in improving their personal shopping behavior. This practicable assistance for improving individual shopping behavior should be developed using modern IT methods and be usable at the point of sale and is a task for further research.

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Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 2/2025 auf den Seiten M86 bis M89.

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