Ernährungsbezogenes Informationsverhalten in sozialen Medien
- 12.02.2025
- Print-Artikel
- Kristin Leismann
- Jasmin Godemann
Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 11.03.2024; Überarbeitung angenommen: 28.08.2024
Repräsentative Online-Befragung zu Stellenwert und Nutzung
Einleitung
Bei jungen Menschen findet die Informationsnutzung überwiegend in sozialen Medien1 statt, demnach wird diesen eine zunehmende Relevanz als Informationsquelle zugeschrieben [1]. Auch für das Ernährungshandeln spielen Inhalte aus sozialen Medien eine wichtige Rolle [2–4]. Die Zugriffszahlen auf Informationsangebote, zu denen Personen durch soziale Medien gelangt sind, stieg bspw. im Jahr 2021 in Deutschland in der Altersgruppe ab 14 Jahren um 13,4 % an [1]. Anwendungen wie YouTube, Facebook und Instagram spielten dabei die größte Rolle [1].
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der vorliegende Beitrag mit der Bedeutung von sozialen Medien für das ernährungsbezogene Informationsverhalten. Die Forschungsfrage lautet: „Welchen Stellenwert haben soziale Medien bei der Informationssuche nach Ernährungsthemen?“ Zu dieser Frage wurde eine explorative Online-Befragung durchgeführt. Das Forschungsziel war, allgemein zu erörtern, welchen Stellenwert soziale Medien neben anderen Informationsquellen haben, welche sozialen Medien sich für Ernährungsthemen warum besonders gut eignen und welche Funktionen für das Informationsverhalten relevant sind. Die vorliegende Studie leistet damit einen Beitrag zum Diskurs um soziale Medien im Forschungsfeld der Ernährungskommunikation. ...
Abstract
Aufgrund der allgemein hohen Relevanz sozialer Medien innerhalb der Gesellschaft stellt sich die Frage, inwieweit und auf welche Weise sich auch das ernährungsbezogene Informationsverhalten verändert hat. Die für Deutschland repräsentative, explorative Online-Studie (n = 1030) zeigt, welchen Stellenwert im Erhebungsjahr 2021 soziale Medien für deren Hauptnutzer*innen (18–49 Jahre) neben anderen Informationsquellen hatten und welche Anwendungen sowie technischen Funktionen für die Suche zu Ernährungsthemen relevant sind. Die Ergebnisse zeigen, dass nach wie vor der Bedarf an konkreten, alltagsrelevanten Informationen besteht sowie soziale Kontakte als Informationsquellen relevant sind. Auch kann gezeigt werden, dass unter den analogen Informationsquellen Freunde bzw. Peers häufig genannt werden und Online-Quellen klassische Informationsquellen wie das Fernsehen ablösen. Technische Funktionen sozialer Medien wie Hashtags helfen im Umgang mit der Informationsflut und fördern eine interaktive Kommunikation. Die Studie weist auf eine gesellschaftliche Ernährungskommunikation hin, die sich von der zweckorientierten Informationsübermittlung hin zu einem Verständigungsprozess über Ernährungsweisen, -möglichkeiten und -identitäten entwickelt hat.
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 2/2025 auf den Seiten M74 bis M85.
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