Umsetzung und Einflussfaktoren der Lebensmittelweitergabe
- 12.02.2025
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- Murielle Frerk
- Christina Lünenborg
- Sabine Bornkessel
- Melanie Speck
Eine empirische Untersuchung am Beispiel der Tafeln in Niedersachsen
Einleitung
Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und die Verringerung der Ernährungsarmut rücken im Rahmen aktueller (politischer) Debatten und wissenschaftlicher Untersuchungen immer stärker in den Fokus [1]. Schätzungen zufolge sind etwa 3 Mio. Menschen in Deutschland durch materielle Ernährungsarmut gefährdet [2]. In Niedersachsen liegt die Armutsquote mit 17,9 % über dem Bundesdurchschnitt und es mangelt manchen Personengruppen zunehmend an finanziellen Mitteln für eine gesundheitsfördernde Ernährung [3]. Zugleich fallen allein in Deutschland jährlich 11 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle an [4]. Rund 6,7 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle wären vermeidbar. 2,8 Mio. Tonnen dieser vermeidbaren Lebensmittelabfälle entfallen auf die Primärproduktion, die Lebensmittelverarbeitung und den Lebensmittelhandel [5].
Die Weitergabe von überschüssigen, noch genießbaren und für den Verzehr geeigneten Lebensmitteln stellt eine mögliche Maßnahme dar, um sowohl das Aufkommen von vermeidbaren Lebensmittelabfällen zu reduzieren als auch Ernährungsarmut zu lindern. Gemäß der Lebensmittelabfallhierarchie (food waste hierarchy) wird – nach der Vermeidung von Lebensmittelabfällen – die Rückführung überschüssiger Lebensmittel in die Lebensmittelwertschöpfungskette für den menschlichen Verzehr priorisiert [6]. Durch Weitergabe von Lebensmitteln für den menschlichen Verzehr können zudem Ressourceneinsparpotenziale in Bezug auf Treibhausgasemissionen und den Primärenergieverbrauch genutzt und Umweltauswirkungen langfristig reduziert werden [7, 8]. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 2/2025 auf den Seiten M102 bis M112.
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