Special: Stress im Darm

Welchen Beitrag kann die richtige Ernährungsweise beim Reizdarmsyndrom leisten?

Interview mit Stephan C. Bischoff, Stuttgart

Ungefähr jeder zehnte Mitteleuropäer leidet an chronischen Darmbeschwerden – im Volksmund als „Reizdarm“ bezeichnet. In Deutschland sind ca. 15 Mio. Menschen betroffen. Prof. Dr. med. Stephan C. BISCHOFF, geschäftsführender Direktor des Instituts für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim und 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Mukosale Immunologie und Mikrobiom , informiert Sie zum aktuellen wissenschaftlichen Stand bezüglich Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten des Reizdarmsyndroms (RDS).

Welche Ursachen hat das Reizdarmsyndrom?
BISCHOFF: Die Ursachen sind sicher multifaktoriell und letztlich unbekannt. In der bisherigen Definition des RDS ist zudem ein Paradigmenwechsel zu erwarten: Das Krankheitsbild wird dann nicht mehr ausschließlich anhand von Symptomkonstellationen und Ausschluss anderer Erkrankungen definiert werden, sondern nach pathophysiologischen Veränderungen wie subklinische Entzündungen, Störung des Darmnervensystems oder Störungen im Bereich der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse).

Spielen auch emotionale Belastungen und Reize eine Rolle?
BISCHOFF: Definitiv ja. Funktionelle Darmkrankheiten, zu denen das RDS zählt, gehören zu den psychosomatischen Krankheiten. Möglicherweise ist eine gestörte Wechselwirkung zwischen dem Magen-Darm-Trakt und dem Gehirn für das Entstehen der Symptome verantwortlich. Dafür gibt es Hinweise: So führt psychischer Stress zu einer veränderten Beweglichkeit des Darms. Psychische Faktoren bewirken auch Funktionsstörungen von Magen, Gallenblase, Harnblase und Lunge. Eventuell sind es aber auch bestimmte stimulierende Faktoren, z. B. Dehnungsreize durch Darmgase, die über die Rezeptoren im Darm extrem starke Nervensignale auslösen und über das Rückenmark Reaktionen im Gehirn bewirken.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 03/12 von Seite 162 bis 164.

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