Ernährungssicherung: Gen erhöht verwertbaren Energiegehalt von Sorghumhirse

Sorghumhirse auf einem
Versuchsfeld in Queensland,
Australien. Die Papiertüten
dienen dazu, während der
Blütezeit die Verbreitung
der Pollen zu verhindern.
© Universität Goettingen

Ein internationales Forscherteam mit Beteiligung der Universität Göttingen hat eine genetische Ausprägung eines Enzyms gefunden, das den Energiegehalt und die Stärkeverdaulichkeit des Getreides Sorghumhirse, ein unentbehrliches Grundnahrungsmittel in vielen Regionen Afrikas, auf natürliche Weise erhöht.

Sorghum ist für die Landwirtschaft in vielen Regionen Afrikas so bedeutend, weil es sehr hitze- und trockenbeständig ist. Andere Getreidearten können dort aufgrund der extremen klimatischen Bedingungen kaum oder nur mit äußerst geringen Erträgen kultiviert werden. Sorghumhirse liefert als Lebensmittel jedoch verhältnismäßig wenig Energie.

Mutationen von Genen, die eine Rolle im Stärkestoffwechsel spielen, führen manchmal zu negativen Effekten im Ertrag. Folglich ist der Nutzen solcher Gene für den Einsatz in modernen Zuchtprogrammen gering. „Erfreulicherweise führt die entdeckte Gen-Ausprägung des Pullulanase- Enzyms, unabhängig vom genetischen Hintergrund, zu erhöhter Verdaulichkeit, ohne sich dabei negativ auf das Wachstum oder den Ertrag der Pflanze auszuwirken. Somit kann dieses Gen nahezu uneingeschränkt Anwendung in der modernen Pflanzenzucht finden und dabei zu einer Steigerung des Energiegehalts von Sorghumhirse führen“, erklärt Anna Kristina RADA vom Department für Nutzpflanzenwissenschaften der Universität Göttingen.

Literatur: Gilding et al. Allelic variation at a single gene increases food value in a drought-tolerant staple cereal. Nature Communications [DOI: 10.1038/ncomms2450]

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen, Pressemeldung vom 12.02.2013

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 03/13 auf Seite M124.

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