Systematische Übersichtsarbeit: Eisenaufname und -status bei Kleinkindern in Europa
- 12.03.2015
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Eisenmangel ist einer der meistverbreiteten Mangelzustände weltweit; insbesondere Kleinkinder sind aufgrund ihres sich schnell entwickelnden Gehirns gefährdet, Schäden zu erleiden. In einer systematischen Übersichtsarbeit hat ein niederländisches Forscherteam die Prävalenz von inadäquater Eisenaufnahme und Eisenmangel (Anämie) bei europäischen Kleinkindern (6–36 Monate alt) evaluiert.
Die Ergebnisse wurden in den Annals of Nutrition & Metabolism veröffentlicht [1]. Für die Übersichtsarbeit sichteten die Wissenschaftler über 7 000 Publikationen, von denen sie 44 Studien aus 19 europäischen Ländern in den Review-Artikel aufnahmen. Bei Säuglingen (6–12 Monate) als auch bei Kleinkindern (12–36 Monate) war die mittlere Eisenaufnahme in den meisten Ländern nah am empfohlenen Zufuhrwert. Jedoch fanden die Forscher auch beträchtliche Raten an inadäquater Eisenzufuhr, von 10 % in den Niederlanden bis zu 50 % in Österreich, Finnland und Großbritannien. Bei Kleinkindern lag die Prävalenz von Eisenmangel zwischen 3 und 48 %.
In der Altersklasse der Säuglinge wiesen 2–25 % einen Eisenmangel auf, mit höherer Prävalenz bei Säuglingen aus sozial benachteiligten Familien und, wenn im ersten Lebensjahr nach der Babymilch (Stillen oder Formula) als hauptsächliches Getränk Kuhmilch verwendet wurde. In beiden Altersklassen waren die Raten für Eisenmangelanämie in Osteuropa höher, mit ca. 50 %, während die Prävalenz in den westeuropäischen Ländern durchschnittlich unter 5 % lag.
Literatur: 1. Eussen S, Alles M, Uijterschout L et al. (2015) Iron intake and status of children aged 6-36 months in Europe: a systematic review. Ann Nutr Metab 66: 80–92
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 03/15 auf Seite M136