45. Bundeskongress des VDD - Kurzfassungen der Vorträge, Teil 1

Oldenburg, 14.–16. Mai 2003

Der 45. Bundeskongress des VDD findet in diesem Jahr vom 14. bis 16. Mai in Oldenburg statt. In den Haupt-, Parallelveranstaltungen und Workshops werden mehr als 65 Vorträge zu aktuellen Themen angeboten. Die Zusammenfassungen der fachwissenschaftlichen Vorträge erscheinen in dieser und der nächsten Ausgabe der Ernährungs-Umschau, wobei wir mit den Beiträgen beginnen, die uns bei Drucklegung vorlagen.

Marktsituation, Verbraucherverhalten, toxikologische Aspekte

Maike Wolters, Hannover

Neben "klassischen" Nährstoffen wie Vitaminen, Mengen- und Spurenelementen sind in Nahrungsergänzungsmitteln zunehmend auch verschiedene Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Aminosäuren und ihre Derivate sowie pharmakologisch wirksame Pflanzenauszüge enthalten. Die Erweiterung des Substanzspektrums basiert vielfach auf epidemiologischen Erkenntnissen und In-Vitro-Untersuchungen, selten hingegen auf Interventionsstudien, die den protektiven Nutzen bestimmter Substanzen belegen oder plausibel erscheinen lassen.

Untersuchungen zum Verbraucherverhalten belegen, dass in Deutschland etwa 20–35 % der erwachsenen Bevölkerung Nahrungsergänzungsmittel verwenden. Die Einnahme korreliert positiv mit einem höheren Bildungsstand. Frauen verwenden signifikant häufiger Supplemente als Männer. Eine positive Korrelation findet sich auch zwischen der Einnahme und einem höheren Lebensalter. Zudem weisen Verwender von Nahrungsergänzungsmitteln einen gesundheitsbewussteren Lebensstil auf als Nichtverwender. Der Großteil der Verwender sieht in den Produkten nicht, wie häufig behauptet, einen Ausgleich für eine unausgewogene Ernährungsweise, sondern erwartet vor allem einen verbesserten Krankheitsschutz.

Die toxikologischen Risiken sind bei Verwendung von legal in Deutschland vertriebenen Vitamin- und Mineralstoffprodukten gering, da die in dieser Hinsicht kritischen Vitamine A und D sowie einige Spurenelemente nur in sehr begrenzter Dosierung enthalten sein dürfen. Schwer abzuschätzen ist dagegen die Situation bei vielen anderen Stoffen, insbesondere sekundären Pflanzenstoffen, die auf Grund ihrer meist pharmakologischen Wirkmechanismen einer weitergehenden Evaluation bedürfen und beim momentanen Stand des Wissens nicht in höheren Dosierungen eingesetzt werden sollten, als dies auch über die Ernährung erreichbar ist.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 05/03 ab Seite 187, weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 184.

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