Ernährungsbildung: Professionelle Ernährungsbildung für Schulen und Kitas

Die Ernährungswissenschaftlerin Prof. Petra Lührmann von der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd begrüßt die von der Landesregierung Baden-Württemberg angekündigte Verbesserung der Ernährungsbildung.

„Die Sicherung einer gesundheitsförderlichen Ernährung ist nicht nur ein wesentlicher Beitrag zur kulturellen Entwicklung einer Gesellschaft, sondern angesichts des gesellschaftlichen Wandels und der Zunahme von gesundheitlichen Problemen auch eine große Herausforderung. So nehmen auf der einen Seite Krankheiten, die durch eine problematische Ernährung hervorgerufen und gefördert werden, zu. Auf der anderen Seite nehmen die Kompetenzen, die notwendig sind, diese zu vermeiden, ab“, erläutert die Professorin.

Wichtig sind, so Lührmann, ausreichend fachliche, didaktische und pädagogische Kompetenz der Lehrkräfte: „Eine kompetenzorientierte Ernährungsbildung, die die theoretischen Zusammenhänge mit den Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten in der alltäglichen Lebensführung verbindet und teilweise auch einübt, erfordert neben ernährungswissenschaftlichem Wissen erhebliche weitere Kenntnisse.“ Daher sei es notwendig, dass die Ernährungsbildung von professionell ausgebildeten Lehrkräften verantwortet wird und fachlich und didaktisch durch entsprechende Fachstrukturen bzw. Kern- oder Ankerfächer gesichert wird.

Erfolgreiche fächerübergreifende Aktionen und Projekte der Landesregierung Baden-Württemberg wie die Landesinitiative BeKi – Bewusste Kinderernährung oder Blickpunkt Ernährung können diesen Bereich sehr gut ergänzen, jedoch keinesfalls alleine abdecken. Die erforderliche Expertise muss nicht neu aufgebaut werden, sondern ist an den Pädagogischen Hochschulen bereits vorhanden. Sie bündeln Ernährungswissenschaft, Fachdidaktik und Pädagogik an einem Ort und haben in ihrer Aus- und Fortbildung von Lehrern sowie Erziehern den direkten Zugang zu den relevanten Multiplikatoren.

Im Fach „Alltagskultur und Gesundheit“ der Lehramtsstudiengänge erfolgt eine gezielte Professionalisierung von Lehrkräften in Hinblick auf ein zukunfts- und nachhaltigkeitsorientierte Ernährungsbildung in der Schulpraxis. „Bei der Neustrukturierung der Bildungspläne 2015 muss nun beachtet werden, dass die Ernährungsbildung für alle Schüler verbindlich in eigenständigen Fächern erhalten bleibt“, betont Lührmann.

Quelle: PH Schwäbisch Gmünd, Pressemeldung vom 25.02.2014

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 05/14 auf Seite M240.

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