Wie alternativlos sind alternative Proteine?

Neu(artig)e Proteinquellen und proteinangereicherte Lebensmittel sind Gegenstand zahlreicher Forschungsprojekte und teilweise bereits im Handel erhältlich. Dieser Beitrag diskutiert, inwieweit diese Produkte einen realen Bedarf decken und welchen Stellenwert sie für die weltweite Ernährungssicherung haben können.

Zur Begrifflichkeit

Bisher gibt es keine allgemein akzeptierte Definition für Alternative Proteine (AP). So werden unter dem Begriff einerseits Substitute für tierische Proteine und deren Ursprung verstanden, also bspw. von Milch, Eiern, Fleisch und daraus hergestellten Produkten. Andererseits werden darunter auch neue Quellen (Pflanzen, Pilze, Insekten, Bakterien bzw. Einzeller) subsumiert, die dem Ersatz gängiger pflanzlicher Rohstoffe wie Sojabohnen oder Getreide in Tier- und Humanernährung dienen sollen. Und letztlich werden AP auch als maßgebliche Ergänzung der Nahrungsversorgung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung angesehen. Wir reden also zum einen über eine Erweiterung des Spektrums von Rohstoffquellen – und damit verbunden fast immer von mehr als nur von Protein. Wenn es ihre Funktionalität jedoch erlaubt, sind die aus den neuen Quellen gewonnenen Proteine auch Ersatz und damit „alternativ“ zu konventionellen Quellen.

Nahrung ist mehr als Protein

Nachdem sich die Lebensmittelversorgung über mehr als eine Dekade verbessert hatte, verzeichnet die FAO mit Referenz zu 2018 eine zunehmende Verschlechterung der Versorgungslage mit global etwa 150 Millionen Menschen, die unter Mangelernährung und ca. 50 Millionen, die unter wasting leiden [1]. Insgesamt leben nach FAO-Schätzung mehr als 700 Millionen Menschen in mehr oder weniger stark ausgeprägter Food-Insecurity [1], die in erster Linie aus Armut und Verteilungsproblemen resultiert [2, 3].



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2021 von Seite M288 bis M291.

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