Diät und unausgewogene Ernährung – Risikofaktor für angeborene Fehlbildungen? (Peer-Review-Verfahren)
- 12.06.2011
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- Redaktion
Untersuchung am Beispiel des angeborenen Bauchwanddefektes Gastroschisis
Melanie Stender, Sonja Grossberndt, Andrea Köhn, Jana Hoyer-Schuschke, Simone Pötzsch, Magdeburg
Durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung vor und in der Schwangerschaft können angeborene Fehlbildungen beim Neugeborenen vermieden werden. Dargestellt werden die Ergebnisse einer Studie, bei der Mütter mit einem Kind mit Gastroschisis sowie Mütter gesunder Kinder zur Ernährung vor und zu Beginn der Schwangerschaft befragt wurden. Es zeigte sich, dass das mütterliche Ernährungsverhalten einen Einfluss auf die Entstehung einer Gastroschisis hat.Im Rahmen einer Fall-Kontroll-Studie wurden Mütter gesunder Kinder sowie Mütter von Kindern mit Gastroschisis (Fallgruppe, n = 49) zu deren Ernährungsverhalten vor und während der Schwangerschaft befragt. Es zeigte sich, dass sich die Frauen der Kontrollgruppe vor und während der Schwangerschaft ausgewogener ernährten als die Mütter der Fallgruppe. Hoch signifikante Unterschiede zeigten sich besonders beim Verzehr von Obst und Gemüse. Weiterhin zeigte sich, dass die Mütter der Kinder mit Gastroschisis deutlich häufiger Fleisch- und Wurstwaren verzehrten als empfohlen.
Das Gastroschisis-Risiko erhöht sich, wenn die Mutter sechs Monate vor Beginn der Schwangerschaft eine Reduktionsdiät hielt (OR = 6,10; 95 % KI 2,07–17,83). Keine Übereinstimmung konnte aufgezeigt werden bezüglich des in der Literatur beschriebenen Risikos „niedriger BMI der Mutter zu Beginn der Schwangerschaft“. Eine Chance, das Auftreten der Gastroschisis zu senken, liegt in Maßnahmen der Primärprävention in Form einer Aufklärung junger Frauen und Mütter über die Folgen einer mangelhaften Ernährung.
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 06/11 ab Seite 297.
Eingegangen: 17.06.2010 | Akzeptiert: 13.10.2010
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