DONALD – ein Sensor für die Jodversorgung in Deutschland
- 12.08.2016
- Print-Artikel
- Thomas Remer
- Simone A. Johner
- Michael Thamm
Vergleich der Jodversorgung von Kindern mit Daten aus KiGGS & DEGS
Deutschland ist aufgrund seiner geografischen Lage prinzipiell ein Jodmangelgebiet. Die auf dem Freiwilligkeitsprinzip beruhende Jodsalzprophylaxe der letzten 20 Jahre, ebenso wie der regelmäßige Konsum von Milch und Milchprodukten in großen Teilen der Bevölkerung, haben maßgeblich zu einer überwiegend akzeptablen Jodversorgung in Deutschland beigetragen. Die Zunahme vegetarischer und darunter v. a. veganer Ernährungsformen, die oft auch mit einer Bevorzugung nichtjodierter Speisesalz-Varietäten einhergeht, stellt jedoch ein deutliches Risiko für die erneute Zunahme eines Jodmangels dar.
Methoden zur Erhebung des Jodstatus in bevölkerungsbasierten Studien
Bisher gab es keine belastbaren Daten zur Prävalenz von Jod-mangel oder unzureichender Jodversorgung in Deutschland. Häufig wurde in der Vergangenheit untersucht, welcher Prozentsatz einer Population mit den jeweils (z. B. in Ernährungserhebungen) ermittelten Jodzufuhrmengen den entsprechenden Referenzwert für die tägliche Jod-zufuhr nicht erreicht. Oder es wurden und werden Jodkonzentrationen in Spontanurinen gemessen und der Anteil an Urinproben kalkuliert, der unter dem von der Weltgesundheitsorganisaion (WHO) vorgegebenen Grenzkriterium von 100 μg/L liegt, wobei ein Bereich von 100-199 μg/L als generell ausreichend angesehen wird. Beide Vorgehensweisen erlauben jedoch keine zuverlässige Aussage zur Häufigkeit oder zum Prozentanteil in der Bevölkerung mit tatsächlich inadäquater Nährstoffversorgung: So erfolgt die Beurteilung der Jodversorgung einer Population lediglich durch einen Vergleich des ermittelten Medians der Jod-Urinausscheidung mit dem von der WHO empfohlenen Referenzbereich von 100–200 μg/L. Die Empfehlungen für die tägliche Nährstoffzufuhr – etwa die D-A-CH-Referenzwerte – werden auf der Basis des experimentell ermittelten durchschnittlichen Bedarfs (estimated average requirement, EAR) erstellt. Beim EAR ist der Bedarf von 50 % der Individuen an einem Nährstoff gedeckt.
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 08/16 auf den Seiten M470 bis M473.
PDF Artikel Download für Abonnenten: