Gemüse zum Trinken: Grüne Smoothies aus ernährungsphysiologischer und toxikologischer Sicht

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Peer-Review-Verfahren / Manuskript eingereicht: 24. Februar 2022 / Überarbeitung angenommen: 02. Mai 2022

Einleitung

Ein Smoothie ist schnell zubereitet und wird als „natürlich und gesund“ wahrgenommen. Smoothies sind daher zu einem wahren Trend-Lebensmittel geworden. Über 15 Mio. VerbraucherInnen in Deutschland konsumieren Smoothies einmal oder mehrfach im Monat [1]. Einen nennenswerten Stellenwert besitzt das Getränk bei der Rohkost-Ernährung, bei der der Verzehr von rohen und weitgehend unverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln im Vordergrund steht.

Frisch zubereitete grüne Smoothies enthalten zahlreiche Nährstoffe – u. a. Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe – und können daher einen wichtigen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten. Allerdings sollten bei der Auswahl der Zutaten und der Zubereitung einige Punkte beachtet werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. So finden sich bspw. in Smoothie-Rezepten neben traditionell verzehrten Pflanzen(teilen) inzwischen auch Zutaten, die bislang nicht roh oder gar nicht verzehrt wurden und deren Verwendung gesundheitlich problematisch sein kann.

Diese Übersichtsarbeit soll darauf aufmerksam machen, dass sich durch den Verzehr grüner Smoothies prinzipiell auch gesundheitliche Risiken ergeben können. Neben einer Darstellung ernährungsphysiologischer Aspekte und einer Übersicht gesundheitlich bedenklicher Zutaten bzw. Inhaltsstoffe werden zudem Empfehlungen für eine sichere Zubereitung von Smoothies gegeben. ...

Abstract

Grüne Smoothies enthalten oft wertvolle Inhaltsstoffe (z. B. Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe) und können die Ernährung sinnvoll bereichern. Allerdings sollten bei der Auswahl der Zutaten und der Zubereitung einige Punkte beachtet werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. So ist zu bedenken, dass gerade Smoothies mit hohem Obstanteil zu einer beträchtlichen Energieaufnahme führen können. Grundsätzlich sollten nur Pflanzen(teile) in Smoothies verwendet werden, die auch traditionell als Lebensmittel genutzt werden und deren Verwendung daher als sicher angesehen werden kann. Alle Zutaten sollten zudem sowohl aus ernährungsphysiologischer wie auch aus toxikologischer Sicht möglichst abwechslungsreich eingesetzt werden, um eine einseitige Nährstoffversorgung bzw. eine längerfristig hohe Aufnahme potenziell gesundheitsschädlicher Stoffe zu vermeiden. Bei der Verwendung selbst gesammelter Wildkräuter ist besondere Vorsicht geboten, da es dabei u. a. zu Verwechslungen mit Giftpflanzen kommen kann. Um mikrobielle Risiken zu minimieren, empfiehlt es sich, möglichst frische Zutaten zu verwenden und die allgemeinen Hygieneregeln in der Küche zu beachten.

Schlüsselwörter: Grüne Smoothies, Gesundheitsrisiken, Pflanzentoxine, Kontaminanten, Rohkost

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Peer reviewed / Manuscript (original) subbmitted: 24. February 2022 / Revision accepted: 02. May 2022

Drinking your Greens: Green Smoothies from a Nutritional and Toxicological Point of View

Abstract

Green smoothies often contain beneficial ingredients (e.g. vitamins, minerals and fibers) and can enrich the daily diet. However, with regard to the selection of ingredients, some points should be considered in order to avoid health risks. First, it has to be kept in mind that a high fruit content may result in a considerably high energy intake. In principle, only plants or parts thereof should be used in smoothies which have also been used traditionally as foods and, therefore, are regarded as safe. Further, all ingredients should be used with as much variety as possible in order to avoid an unbalanced nutrient supply and to avoid a high long-term intake of potentially harmful substances. Special care should be taken when using self-collected wild herbs, since, among other things, confusion with poisonous plants may occur. It is also recommended to use ingredients as fresh as possible and to follow the general rules of kitchen hygiene.

Keywords: Green smoothies, health risks, plant toxins, contaminants, raw food

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https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 8/2022 auf den Seiten M422-M431.