Stoffwechsel und Wirkung der alpha- und beta-Thujone

Horst Schmandke, Nuthetal

Thujone, im Thujaöl des Lebensbaumes entdeckt, kommen weiterhin im ätherischen Öl von Wermut, Beifuß, Gänsefingerkraut, Rainfarn, Zeder, Salbei, Thymian und Rosmarin vor. Neben den thujonhaltigen Gewürzen und entsprechenden Zubereitungen dienen Wermutextrakte zur Herstellung von Absinth und Wermutwein .

Alpha- und beta-Thujone sind neurotoxisch. Durch Blockierung des Rezeptors für gamma-Aminobuttersäure wird die durch diese induzierte Reizübertragung in den Spinalganglion-Nerven gehemmt. Als Folge kommt es zu epileptischen Krämpfen. Am stärksten aktiv ist das alpha-Thujon.

Hydroxylierungsreaktionen der Thujone durch das Cytochrom P450-System bewirken in vivo neben einer 2- und 4- vor allem eine 7-Hydroxylierung der Thujone, die zu weniger toxischen Stoffwechselprodukten führen. Diese werden als Glucuronide mit dem Harn ausgeschieden.

Die höchste Thujondosis ohne erkennbare Wirkung (NOEL) beruht lediglich auf einem subchronischen Test an weiblichen Ratten und beträgt 5 mg/kg KG. Deshalb wurde bisher keine akzeptale tägliche Aufnahme (ADI) für Thujone abgeleitet.

In Europa sind 0,5 mg/kg in Lebensmitteln und Getränken zugelassen, in alkoholischen Getränken bis 35 mg/kg und in Lebensmittelzubereitungen mit Salbei bis 25 mg/kg.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 10/05 ab Seite 404.

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