Was wissen angehende Lehrpersonen über nachhaltige Ernährung?

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Peer-Review-Verfahren | Eingereicht: 22.02.2016 | Angenommen: 06.07.2016

Einleitung

Auf Basis der Agenda 2030 für eine Nachhaltige Entwicklung (NE) der Vereinten Nationen wird Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Schweizer Bildungssystem weiterhin gefördert [1]. Mit BNE sollen die Schülerinnen und Schüler zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt werden. Jede/r Einzelne soll fähig und bereit sein, entsprechend verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen [2]. Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Implementierung von BNE in der Schule ist die zielgerichtete Ausbildung von Lehrpersonen in BNE-affinen Fächern [2].

Da das individuelle Ernährungsverhalten für eine NE hohe Bedeutung innehat [3], sind besonders solche Fächer gefordert, die den Kompetenzaufbau beim Ernährungs- und Konsumverhalten anstreben. In der Deutschschweiz ist dies auf der Sekundarstufe I im Fach „Hauswirtschaft“ (HW) bzw. „Wirtschaft, Arbeit, Haushalt“ (WAH) der Fall. Sowohl im schulischen Unterricht als auch in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung sind in der Schweiz sowie in Deutschland fachpraktische Lehrveranstaltungen im Bereich der Ernährung vorgesehen. Diese sind in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung als fachwissenschaftlich-fachpraktische Lehrveranstaltungen konzipiert. Sie bieten eine lebensweltnahe Verknüpfung von „Theorie“ und „Praxis“ und eröffnen aussichtsreiche Lernchancen für angehende Lehrpersonen, um auf Seiten der Schülerinnen und Schüler ein nachhaltiges Ernährungsverhalten in eine BNE zu integrieren. Insbesondere könnten diese Lehrveranstaltungen dem Anspruch genügen, den vielfältigen Anforderungen, die für eine nachhaltige Ernährung erforderlich sind, gerecht zu werden [4]. Hierzu zählen u. a. Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten rund um die Nahrungszubereitung.

Zusammenfassung

Nachhaltiges Ernährungsverhalten stellt einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung dar. Um dieses bei Heranwachsenden im Unterricht zu fördern, sind entsprechend ausgebildete Lehrpersonen erforderlich. Aus diesem Grund verfolgt die im nachfolgenden Artikel dargelegte Studie das Ziel, das Fachwissen von Lehramtsstudierenden im Fach Hauswirtschaft über eine nachhaltige Ernährung zu erfassen, um auf Basis der Ergebnisse ausgewählte Lehrveranstaltungen gezielt zu konzipieren. Die Ergebnisse zeigen, dass Lehramtsstudierende der Hauswirtschaft in der Anfangsphase ihres Studiums bereits über grundlegendes Fachwissen über eine nachhaltige Ernährung verfügen. Die Verankerung des Fachwissens ist jedoch häufig eindimensional und zudem wenig differenziert; somit wird deutlich, worauf in den betreffenden späteren Lehrveranstaltungen Wert zu legen ist.

Schlüsselwörter: Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), nachhaltige Ernährung, Ernährungs- und Konsumbildung, Hauswirtschaft, Nachhaltigkeit



Peer-reviewed | Manuscript received: February 22, 2016 | Revision accepted: July 06, 2016

What do prospective teachers know about sustainable nutrition?

Introduction

As laid down by the United Nations Agenda 2030 for Sustainable Development (SD), education in sustainable development (ESD) is still supported in the Swiss educational system [1]. ESD is intended to help schoolchildren to think and act for the future. Each pupil should be capable and prepared to make responsible decisions [2]. One important precondition for the successful implementation of ESD in schools is that teachers should be specifically trained in subjects related to ESD [2].

As individual nutritional behaviour is of great significance for SD [3], it is particularly important to support those subjects that aim to develop competence in nutritional and consumption behaviour. In German-speaking Switzerland, this is the case in Secondary School Level I in the subjects “Home Economics” (HE) and “Economics, Work, Household” (EWH). In both Switzerland and Germany, specific lectures on nutrition are planned for both schools and for teacher training. In teacher training, these are conceived as technical-practical courses. They offer a realistic link between theory and practice and give student teachers a good opportunity to integrate sustainable nutritional behaviour into ESD together with their pupils. In particular, these courses could claim to do justice to the wide variety of requirements needed for sustainable nutrition [4]. These include knowledge, ability and skills related to food preparation.

Summary

Sustainable nutritional behaviour is an important contribution to sustainable development. Properly qualified teachers are needed to communicate this to children and adolescents. For this reason, the present study is intended to find out how much student teachers in home economics know about sustainable nutrition and to use the results as a basis for developing specific teaching. The results show that student teachers in home economics possess fundamental content knowledge of sustainable nutrition – even in the initial phase of their course. On the other hand, the foundation of this content knowledge is often one dimensional and is inadequately differentiated. This emphasises where the focus should lie in later phases of the course.

Keywords: Education in Sustainable Development (ESD), sustainable nutrition, nutrition education, consumer education, home economics, sustainability



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 10/16 von Seite M576 bis M582.

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