Ernährung bei Neurodermitis (atopische Dermatitis)
- 12.10.2022
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- Imke Reese
Mythen und Fakten
Zur Rolle der Ernährung bei atopischer Dermatitis, im Volksmund Neurodermitis genannt, bestehen viele „Mythen“, die sich standhaft halten. Die meisten beruhen auf der verbreiteten Annahme, dass sich der Hautzustand durch die Meidung bestimmter Lebensmittel maßgeblich kontrollieren lässt. Hierbei wird vernachlässigt, wie wichtig die Hautpflege als Basistherapie ist und dass eine medikamentöse Therapie notwendig sein kann, um das Hautbild zu stabilisieren. Darüber hinaus bleibt unberücksichtigt, welchen wichtigen Einfluss eine vielfältige und möglichst uneingeschränkte Ernährung auf das Immunsystem und im Endeffekt auf die allgemeine Gesundheit haben kann. Der vorliegende Artikel widmet sich häufigen Mythen und stellt diesen den aktuellen Stand der Forschung gegenüber.
Einleitung
Hauterkrankungen werden häufig mit Ernährung in Verbindung gebracht. Dabei hat sich der Blickwinkel in den letzten Jahren insofern verändert, als Symptome an der Haut zunehmend auch als Ausdruck einer Systemerkrankung wahrgenommen werden. So können metabolische Faktoren das Krankheitsgeschehen bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Psoriasis, Akne und chronischer Urtikaria beeinflussen [1- 4]. Es gibt auch Hinweise darauf, dass sie bereits bei der Entstehung entzündlicher Hauterkrankungen eine Rolle spielen [5, 6].
Ob metabolische Faktoren auch bei der atopischen Dermatitis (AD) eine Rolle spielen, ist bisher unklar [7]. Dagegen wird die Ernährung in Hinblick auf allergische und nicht-allergische Unverträglichkeiten seit jeher als ein möglicher Faktor diskutiert, der Einfluss auf das Hautbild einer AD nehmen kann [8]. Allerdings wird die therapeutische Bedeutung der Ernährung oftmals überschätzt, während der wichtige Stellenwert einer adäquaten Hautpflege als Basistherapie und einer leitliniengerechten medikamentösen Therapie nicht selten zu wenig berücksichtigt wird [8]. Obwohl bis zu 40 % der moderat bis schwer Betroffenen gleichzeitig unter einer Nahrungsmittelallergie leiden, führen allergische Reaktionen nur bei einer Untergruppe dieser PatientInnen zu Verschlechterungen des Hautbildes [9]. In den meisten Fällen kommt es zu klassischen allergischen Reaktionen vom Soforttyp. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2022 von Seite S73 bis S76.
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