Auf dem Weg zu einer gesundheitsfördernden Ganztagsschule

Argumente des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung

Die bildungspolitische Diskussion über die Einrichtung weiterer Ganztagsschulen bietet aus Sicht des Deutschen Forums Prävention und Gesundheitsförderung die Chance, das Thema Gesundheit mit einzubeziehen. Die Bundesregierung fördert mit dem Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ den Auf- und Ausbau von Ganztagsschulen bis 2007 mit insgesamt 4 Mrd. €.

Schulen und Schulträger, die sich an diesem Programm beteiligen möchten, müssen dazu bei den zuständigen Länderbehörden ein pädagogisches Konzept vorlegen. Das Deutsche Forum Prävention und Gesundheitsförderung empfiehlt, gesundheitsfördernde Aspekte zu einem entscheidenden Bestandteil der jeweiligen Konzeption zu machen. Die Überlegungen dazu sind in den Argumenten für eine gesundheitsfördernde Ganztagsschule zusammengefasst.

Kinder und Jugendliche verbringen einen großen Teil ihrer Kindheit und Jugend in der Schule. Damit ist die Schule – neben dem Elternhaus – der Ort im Prozess des Erwachsenwerdens, an dem Kinder und Jugendliche nicht nur ihre Bildung erfahren, sondern an dem sie sich auch einen gesundheitsfördernden Lebensstil aneignen können. Dass es zwischen erfolgreichemLernen und gesunden Lebens- und Arbeitsbedingungen einen Zusammenhang gibt, wurde in der Vergangenheit häufig unterschätzt. Die aktuellen bildungspolitischen Reformansätze, z. B. in Hinblick auf den Ausbau von Ganztagsschulen, lassen sich deshalb hervorragend mit Maßnahmen der schulischen Gesundheitsförderung verbinden.

Für die Kinder und Jugendlichen gibt es insbesondere in den Städten immer weniger Freiraum für spontanes Spielen und elementare körperliche und soziale Erfahrungen. Die körperliche Aktivität im Kindesalter ist zunehmend eingeschränkt. Kinder bewegen sich täglich immer weniger. Die Reduzierung des Sportunterrichts, das Sitzen in der Schule oder zu Hause, z. B. vor dem Fernseher, fördert den Bewegungsmangel im Kindesalter. Bewegungsmangel verbunden mit einseitigen Ernährungsgewohnheiten führt immer häufiger zu Übergewicht mit großen gesundheitlichen und emotionalen Problemen.

Auf diese gesellschaftlichen Entwicklungen muss die Schule, und hier insbesondere die Ganztagsschule, in der die Kinder einen großen Teil des Tages verbringen, reagieren, z. B. durch Bewegungs- und Entspannungsangebote, eine Rhythmisierung des Unterrichts bzw. des Schultages und durch gesunde Ernährungsangebote. Daraus entstehen Chancen, denn die Ganztagsschule kann mit entsprechenden Maßnahmen einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus allen sozialen Schichten leisten.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/04 ab Seite B 45.

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