DIfE: Insulinabbau in der Leber lässt auf Risiko für Stoffwechselerkrankungen schließen

Das metabolische Syndrom ist durch Übergewicht, Bluthochdruck, einen gestörten Fettstoffwechsel und eine Insulinunempfindlichkeit der Körperzellen charakterisiert. Menschen, die an dem „tödlichen Quartett“ leiden, erkranken häufiger an Diabetes, Herz-Kreislauf- sowie bestimmten Krebserkrankungen. Wie Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung nun zeigten [1], lässt die Geschwindigkeit, mit der die Leber Insulin abbaut, sehr frühzeitig auf das Risiko für ein metabolisches Syndrom schließen – und zwar unabhängig von anderen Faktoren.

Um mehr über die Stoffwechselprozesse zu erfahren, die dem metabolischen Syndrom und seiner wohl wichtigsten Folgeerkrankung Diabetes mellitus Typ 2 zugrunde liegen, führten die Potsdamer Wissenschaftler eine große Bevölkerungsstudie (MESYBEPO [Metabolisches Syndrom Berlin Potsdam]-Studie) in der Region Berlin/Potsdam durch. Die Forscher untersuchten die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen, den Insulinabbau in der Leber sowie die Insulinsekretion der Probanden.

Darüber hinaus erhoben sie Daten zum Alter, Geschlecht, Taillenumfang, Blutdruck, Blutzuckerspiegel und Fettstoffwechsel. Übereinstimmend mit früheren Untersuchungen belegen die Studienergebnisse, dass ein verminderter Insulinabbau in der Leber in engem Zusammenhang mit verschiedenen Komponenten des metabolischen Syndroms steht, wie bspw. der Insulinausschüttung. Wie die Potsdamer Forscher zudem zeigen, weist ein verringerter Insulinabbau in der Leber unabhängig von Übergewicht und Alter der Probanden sehr vorzeitig auf ein beginnendes metabolisches Syndrom sowie eine beginnende Störung des Zuckerstoffwechsels hin.

Literatur:
1. Pivovarova O, Bernigau W, Bobbert T et al (2013) Hepatic Insulin Clearance Is Closely Related to Metabolic Syndrome Components. Diabetes Care 36: 1–7 [doi: 10.2337/dc12-1203]

Quelle: Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIfE), Pressemeldung vom 17.09.2013

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 11/13 auf Seite M604.

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