Still-Marathon am Abend: „Clusterfeeding“ geht vorbei

(scs) Das Stillen des Neugeborenen prägt in den ersten Tagen und Wochen den Tagesablauf stillender Mütter. Verlangt der Säugling häufig nach Nahrung, kommen Mütter jedoch an ihre Grenzen. Gerade abends möchten manche Babys plötzlich stündlich oder halbstündlich an der Brust trinken, was die Familie in Stress versetzen kann und bei allen Beteiligten die Frage aufwirft, ob es wirklich jedes Mal Hunger ist, was der Säugling durch Jammern oder Schreien äußert. Stillen, so die Erfahrung, beruhigt das Baby meist zuverlässig, der Still-Marathon wird Clusterfeeding genannt.

Eine Erklärung dieser besonderen Bedürfnisse des Säuglings gibt das Netzwerk Gesund ins Leben [1]: Der insbesondere abends auftretende Wunsch von Säuglingen nach Nahrung in sehr kurzen Intervallen wird Clusterfeeding genannt und bildet eine sensible Phase in der Stillbeziehung. „Es ist normal, wenn in den ersten Lebenstagen oder ‑wochen das Baby eine Art Mehr-Gänge-Menü über mehrere Stunden einfordert“, erläutert Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben. Clusterfeeding ist Teil des Milchbildungsprozesses: Aus dem Mutterleib ist der Säugling eine kontinuierliche Nahrungsversorgung gewohnt. Der Körper hat zunächst nur geringe Energiespeicher und muss sich erst an eine Nahrungsaufnahme in Intervallen gewöhnen. Kleine und häufige Mahlzeiten helfen ihm dabei. Darüber hinaus regt häufiges Anlegen des Säuglings mit Ansaugen an der Brustwarze bei der Mutter die Ausschüttung der für den Milchspendereflex und die Milchbildung wichtigen Hormone Oxytocin und Prolaktin an. Besonders wichtig ist dies in Wachstumsphasen, wo es die Milchproduktion erhöht [1].



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 11/2020 auf Seite S84.

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