Endokrinologie: Fette, nicht Kalorien, regulieren Insulinproduktion

Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden haben in Versuchen mit Fruchtfliegen herausgefunden: Nicht der Kaloriengehalt, sondern die in der Nahrung enthaltenen Fette regulieren den Insulinhaushalt.

Den Fruchtfliegen wurden zwei verschiedene Futtermischungen verabreicht, die genau den gleichen Energiegehalt hatten, aber von unterschiedlicher Herkunft waren und unterschiedliche Fette enthielten. Der erste Futtertyp basierte auf Hefe und enthielt kurzkettige, gesättigte Fettsäuren. Unter dieser Nahrung stieg die Insulinproduktion. Bekamen die Tiere hingegen eine rein pflanzliche Nahrung ohne Hefe, wurde weniger Insulin produziert und ausgeschüttet. Die Forscher fanden heraus, dass die Blut-Hirn-Schranke dabei der hauptsächliche Sensor ist, der Informationen zur Nahrungszusammensetzung an spezielle Nervenzellen weiterleitet, woraufhin der Insulinspiegel hoch- oder herunterreguliert wird. Die pflanzliche Nahrung erhöhte sogar die durchschnittliche Lebensdauer, obwohl das Futter durchaus kalorienreich war. Auch das stützt die These, dass bei der Insulinregulierung nicht Kalorien entscheidend sind, sondern eher bestimmte Signalelemente und die richtige Zusammensetzung von Fetten.

Literatur: Brankatschk M, Dunst S, Nemetschke L, Eaton S (2014) Delivery of circulating lipoproteins to specific neurons in the Drosophila brain regulates systemic Insulin signaling. eLife [10.7554/eLife.02862]

Quelle: Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, Pressemeldung vom 24.10.2014

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 12/14 auf Seite M642.

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