„Lecker tafeln! Von der Tafel auf den Familientisch“
- 13.01.2017
- Print-Artikel
- Carina Schnellbächer
- Mirko Eichner
- Imke Eisenblätter
- Manon Struck-Pacyna
Mit dem Projekt „Lecker tafeln! Von der Tafel auf den Familientisch“ soll die Ernährungs- und Lebensmittelkompetenz von Tafelgästen und ihren Familien gefördert werden. In der Pilotphase hatten drei Tafeln die Möglichkeit, an die jeweiligen Bedingungen vor Ort angepasste Maßnahmen zu entwickeln und zu erproben. Diese werden in diesem Beitrag vorgestellt.
Hintergrund
Gemeinsame Mahlzeiten werden in Familien immer seltener eingenommen und auch die Ernährungs-1 und Lebensmittelkompetenz geht zurück [3, 4]. Zudem sind sozial benachteiligte Familien von Gesundheitsrisiken überproportional stark betroffen [3]. Immer weniger Eltern sind in der Lage, aus dem vorhandenen Lebensmittelangebot ausgewogene Familienmahlzeiten zuzubereiten und eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Armut und eine einseitige Ernährungsweise stehen in direktem Zusammenhang [5]. Gemeinsame Familienmahlzeiten, das Wissen um Lebensmittel und eine abwechslungsreiche Ernährung und das damit verbundene Handeln sind für einen gesunden Lebensstil unverzichtbar. Dies gilt in besonderer Weise für sozial benachteiligte Familien, die oft auf die Hilfe der Tafeln angewiesen sind. Tafelmitarbeitende (TM) vor Ort berichten, dass Tafelgäste (TG) und ihre Familien fast immer ausreichend zu essen haben, um satt zu werden, die Ernährung aber dennoch oft unausgewogen ist.
1 Ernährungskompetenz ist „(…) die Fähigkeit, theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten im Ernährungsalltag in ein angemessenes Handeln - z. B. im Sinne einer gesunden oder nachhaltigen Ernährung - umzusetzen“ [1]. Angestrebt werden eine selbstbestimmte, reflektierte und verantwortungsvolle Bewältigung des Ernährungsversorgungsalltags sowie die Erhaltung der eigenen Gesundheit und die von anderen [2].
Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 1/17 von Seite S1-S4.