„Mehr Tempo bei der Regulierung wäre gut!“
- 13.03.2024
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- Anke Zühlsdorf
- Udo Maid-Kohnert
Interview mit Dr. Anke Zühlsdorf
Im Beitrag ab Seite M142 erläutern Dr. Anke Zühlsdorf, Dr. Birgit Schulze-Ehlers und Prof. Dr. Achim Spiller die Herausforderungen bei der Etablierung eines praxistauglichen Klima- und Umweltlabels für Lebensmittel. Im nachstehenden Interview erläutert Dr. Anke Zühlsdorf wirtschaftliche und politische Motive der aktuellen Kontroverse um solche Siegel.
Frau Dr. Zühlsdorf, der Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ hat das Thema Labelling ganz oben auf seine Agenda gesetzt. Der Lobbyverband der Lebensmittelindustrie hat unmittelbar gegengehalten und stellt sowohl die Institution der Bürgerräte als auch die Sinnhaftigkeit eines kumulierten Nachhaltigkeitslabels in Frage. Droht uns ein langes politisches Gezerre, ähnlich wie beim Nutri-Score?
Das steht zu befürchten, da Unternehmen mit schlechter Nachhaltigkeitsperformance zumeist wenig an Transparenz interessiert sind. In punkto Bürgerrat: Hier war die Pressemitteilung des Lebensmittelverbandes offenbar ein Schnellschuss. Denn der Bürgerrat hat keineswegs, wie behauptet, ein Label gefordert, das die Dimensionen Gesundheit, Klima und Tierwohl vereint, sondern ein staatliches Dachlabel. Gemeint ist ein Kennzeichnungsfeld, in dem die zentralen Nachhaltigkeitsdimensionen, einheitlich gestaltet, abgebildet werden – damit Verbraucher*innen staatliche Label auf einen Blick erkennen können. Bei der Umweltkennzeichnung plädiert der Bürgerrat dafür, mit Klima zu beginnen und dann sukzessive weitere Dimensionen einzubeziehen. Alles in allem zeigen die Vorschläge des Bürgerrats, dass die Menschen der staatlichen Ernährungspolitik eine aktive Rolle zusprechen. Das löst in Teilen der Wirtschaft wenig Begeisterung aus. ...
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 3/2024 auf den Seiten M154 bis M157.
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