Adipositastherapie – gibt es den Schlüssel zum Erfolg?
- 13.04.2007
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- Redaktion
Ein Praxisbericht aus dem Diabetes-Schwerpunktzentrum Bad Mergentheim
Astrid Tombek, Bad Mergentheim
Übergewicht und seine Bekämpfung sind zentrale Themen in vielen Bereichen der Ernährungsberatung, Sporttherapie und Medizin. Die Zahl der Übergewichtigen steigt trotz zunehmender Bemühungen ständig an: 1,9 Mio. Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 17 Jahren sind in Deutschland bereits übergewichtig.
In Europa haben 20 000 adipöse Kinder und Jugendliche einen Typ-2-Diabetes und 400 000 eine gestörte Glukosetoleranz – Tendenz steigend. Gibt es eine Möglichkeit, das Problem in den Griff zu bekommen? Viele Ansätze setzen auf Prävention, denn Übergewicht vermeiden ist einfacher als bereits erworbene Fettpolster wieder loszuwerden und lange eingeübte Verhaltensweisen aufzugeben.
Essstörungen als Ursache von Übergewicht
Ebenso wie die Zahlen für Übergewicht, so steigen auch die Meldungen über Verdachtsfälle von Essstörungen. Laut Bella-Studie hat jeder fünfte Jugendliche eine mögliche Essstörung. Dabei sind übergewichtige Jugendliche deutlich häufiger betroffen als ihre normalgewichtigen Altersgenossen. Bei übergewichtigen Menschen mit Diabetes Typ 2 wird oft eine Binge Eating Dissorder mit ungebremsten Fressanfällen diagnostiziert. Laut den Leitlinien „Psychosoziales und Diabetes“ der Deutschen Diabetes-Gesellschaft haben etwa 30% der Männer mit einem Typ-2-Diabetes diese Form der Essstörung. Eine Psychotherapie steht bei allen psychogenen Essstörungen im Vordergrund.
Geeignete Verfahren sind laut den Leitlinien z. B. die kognitive Verhaltenstherapie, die psychodynamische Psychotherapie, die interpersonelle Psychotherapie und insbesondere bei jungen Menschen, die noch in ihren Familien leben, die Familientherapie.
Fazit
Um dauerhaft Gewicht abzunehmen, brauchen die Patienten einen Erfolg, der sie überzeugt, sich für eine positive Lebensveränderung entschieden zu haben. Sobald die Betroffenen das Gefühl haben, ihre Lebensqualität leide durch die Umstellung und sie könnten die Veränderungen nur kurzfristig durchhalten, werden sie wieder in ihre alten Verhaltensmuster zurückfallen. Es kommt zum berüchtigten Jo-Jo-Effekt. In den Schulungsprogrammen sollte daher nach unserer Erfahrung viel Zeit darauf verwendet werden, die eigentliche Motivation und schließlich verschiedene individuelle Möglichkeiten zur Verhaltensänderung herauszuarbeiten – die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Schritte.
Mögliche Arbeitsschritte zur Verhaltensänderung
1. Bedürfnisanalyse
2. Motivation
3. Definition realistischer Ziele
4. Bewegung und Ernährung
5. Umgang mit Misserfolgen
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 04/07 ab Seite 200.
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