Falsche Ernährung oder „falsche“ Gene?

Genetische Prädisposition für Übergewichtigkeit und Adipositas

Hans-Peter Hanssen, Hamburg

In nahezu allen westlichen Industrienationen ist besonders für das letzte Jahrzehnt eine deutliche Zunahme der Adipositas zu konstatieren. Erklären lässt sich dieser Anstieg durch das Zusammenwirken von genetischer Prädisposition und „westlicher Lebensweise“. Eine genauere Kenntnis der molekularen Zusammenhänge zur Wirkungsweise und Regulation von körpereigenen, pathogenetisch relevanten Modulatoren könnte dazu beitragen, die Basis für eine individualisierte Therapie zu ermöglichen.

Im Laufe der Evolution hat sich durch Selektionsdruck ein komplexes, genetisch fixiertes Regelsystem entwickelt, das dem Erhalt der Homöostase und der Energiespeicher bei wechselndem Nahrungsangebot und Energieverbrauch diente. Dies war in Zeiten von Nahrungsknappheit und Hungersnöten durchaus sinnvoll. In Zeiten des Nahrungsüberflusses und der Bewegungsarmut können diese Erbanlagen allerdings zur „Fettfalle“ werden.

Es wird geschätzt, dass Körpergewicht und Fettmasse zu 60–84% polygenetisch bestimmt sind. Rationale Therapieformen für Adipositas, in vielen westlichen Industrienationen die häufigste ernährungsmitbedingte Erkrankung, lassen sich möglicherweise durch eine genauere Kenntnis der genetisch fixierten Regelsysteme entwickeln. Die bislang durch Medikamente und Diäten erzielten Ergebnisse sind eher ernüchternd.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 04/07 ab Seite 195.

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