Ernährung im hohen Alter und in der Geriatrie
- 13.05.2002
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Helmut Heseker, Almut Schmid, Paderborn
Ursachen und Folgen von Unter- und Mangelernährung, Teil 1
Der in den vergangenen 100 Jahren erfolgte Anstieg der mittleren Lebenserwartung auf mittlerweile 74,5 bzw. 80,5 (weibl.) Jahre und die deutliche Zunahme des Anteils hoch- und höchstbetagter Menschen in der Bevölkerung spiegelt eindrucksvoll unsere Fähigkeit wider, Fortschritte in Wissenschaft und Technologie, im Gesundheitswesen und in der Lebensmittelversorgung zu erzielen und zu nutzen. Dieser Erfolg darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit zunehmendem Alter vermehrt ernste Ernährungsprobleme auftreten und eine bedarfsgerechte Ernährung nicht immer erreicht wird.
Unter- oder Mangelernährung können vielfältige Ursachen haben. Sie wird allerdings vom geriatrischen Patienten und den mit der Pflege betrauten Personen häufig nicht oder erst sehr spät wahrgenommen. Mangelernährung ist mit schweren Folgen für den Gesundheits- und Allgemeinzustand, das Wohlbefinden und die Lebensqualität verbunden. Ernährungsdefizite sind bei alten Menschen daher genauso ernst zu nehmen wie etwa Diabetes mellitus oder andere chronische Erkrankungen und mit geeigneten diätetischen Maßnahmen rechtzeitig und konsequent zu therapieren.
Alter und Körperfunktionen
Altern stellt einen lebenslangen Prozess dar. Viele elementare Körperfunktionen sind zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht ausreichend entwickelt, um den Organismus zu einem selbständigen Leben zu befähigen. Die Organsysteme (z. B. Muskelmasse, Knochenbau, Nervensystem) entwickeln sich nach der Geburt zunächst weiter. Erst nach Überschreiten eines kritischen Schwellenwertes ist es möglich, zu stehen, zu laufen oder zu sprechen. Funktionsmaxima, die manchmal erst nach 20 bis 30 Jahren erreicht werden, übersteigen kritische Minimalanforderungen oft um ein Vielfaches und ermöglichen z. B. im sportlichen Bereich das Erzielen von Höchstleistungen. Der physiologische Alterungsprozess bringt eine Abnahme der Körperfunktionen mit sich, die wegen von Kapazitätsreserven allerdings nicht gleich zu spürbaren Leistungseinbußen führen. EU05/02
Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 05/02 ab Seite B 17.
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