Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten

  • 13.05.2016
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  • Jessica Dinter
  • Heiner Boeing
  • Eva Leschik-Bonnet
  • Günther Wolfram

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Peer-Review-Verfahren | Begutachtet im Zuge der Leitlinienerstellung

Zusammenfassung zur überarbeiteten Version (2015) der evidenzbasierten Leitlinie zur Fettzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)

Einleitung

Seit es Empfehlungen zu einer gesundheitsfördernden Ernährung gibt, wird die Frage nach der „richtigen“ Zufuhr von Fett diskutiert. Im Laufe der letzten Jahrzehnte bis hin zur heutigen Zeit standen jeweils unterschiedliche Aspekte wie bspw. einzelne Fettsäurengruppen (gesättigte Fettsäuren, trans-Fettsäuren etc.) oder Ernährungsformen (mediterrane Ernährung, vegane Ernährung etc.) abwechselnd und mit unterschiedlicher Intensität im Vordergrund des wissenschaftlichen und auch medialen Interesses.

Die Fülle an Informationen rund um das Thema Fett ist groß, ebenso die Verunsicherung der Bevölkerung aufgrund divergierender Ernährungsempfehlungen und -informationen. Mit der Erstellung der evidenzbasierten Leitlinien verfolgt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) das Ziel, wissenschaftlich fundierte Aussagen bereitzustellen, die auf einer transparenten Basis beruhen.

Welche Rolle die Zufuhr von Fett und der einzelnen Fettsäuren für die Primärprävention ausgewählter ernährungsmitbedingter chronischer Krankheiten spielt, bewertete die DGE erstmals in Form einer evidenzbasierten Leitlinie im Jahr 2006 [1]. Auf Basis einer neuen systematischen Literaturrecherche wurde diese Leitlinie im Januar 2015 aktualisiert veröffentlicht [2].

Der vorliegende Beitrag stellt Methodik und Ergebnisse der Leitlinie vor und gibt praktische Tipps zur Umsetzung der aus der Leitlinie abgeleiteten Empfehlungen zur Prävention von Krankheiten. Außerdem wird verdeutlicht, welchen Beitrag die Erkenntnisse der DGE-Leitlinie zur Fettzufuhr bei der Ableitung von lebensmittelbezogenen Empfehlungen zur Prävention leisten.

Zusammenfassung

Die evidenzbasierte DGE-Leitlinie „Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten“ beruht auf einer systematischen Literaturrecherche. Sie zeigt auf, welche Rolle die Zufuhr von Fett und Fettsäuren bei der Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, Dyslipoproteinämien, Hypertonie, metabolischem Syndrom, koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall und Krebskrankheiten spielt. Es gilt wie bisher, dass zur Prävention von Adipositas und Dyslipoproteinämien auf die Höhe der Fettzufuhr geachtet werden sollte. Der Ersatz von gesättigten Fettsäuren durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren, eine hohe Zufuhr von langkettigen n-3-Fettsäuren und die Vermeidung von trans-Fettsäuren sind geeignet, das Risiko der koronaren Herzkrankheit zu senken. Gleichzeitig wird bei einer solchen Fettzufuhr das Risiko für Dyslipoproteinämien reduziert.

Schlüsselwörter: evidenzbasierte Leitlinie, Fettmenge, Fettsäurenqualität, Prävention, ernährungsmitbedingte Krankheiten



Peer-reviewed | Reviewed during guideline generation

Fat intake and prevention of selected nutrition-related diseases

Summary of the revised version (2015) of the evidence-based fat guideline of the German Nutrition Society (DGE)

Introduction

Ever since there have been recommendations on health-promoting nutrition, there has been discussion on the “right” intake of fat. During recent decades and up to the present day, scientists and the media have been interested in a variety of aspects such as different groups of fatty acids (saturated fatty acids, trans fatty acids etc.) or forms of nutrition (Mediterranean diet, vegan diet etc.), alternatingly and with changing level of intensity.

The wealth of information on fat is great, as is the people’s uncertainty due to diverging nutritional recommendations and information. With supplying evidence-based guidelines, the objective of the German Nutrition Society (DGE) is to present scientifically sound statements which are based on a transparent basis.

The role of fat and individual fatty acids in the primary prevention of nutrition-related chronic dis- eases was firstly evaluated by the DGE in form of an evidence-based guideline in 2006 [1]. The guideline was updated in January 2015 after a new systematic literature review [2].

The present article presents the methods and results of the guideline, together with practical tips on implementing the recommendations to prevent disease that can be derived from the guideline. It is also explained how the insights of the DGE guideline on fat intake contribute to the derivation of food-based recommendations for prevention.

Summary

The evidence-based DGE guideline “Fat intake and prevention of selected nutrition-related diseases” is based on a systematic literature review. It demonstrates which role the intake of fat and fatty acids plays concerning the prevention of nutrition-related diseases, such as obesity, type 2 diabetes mellitus, dyslipoproteinaemias, hypertension, metabolic syndrome, coronary heart disease, stroke, and cancer.

It is as before that for the prevention of obesity and dyslipoproteinaemias the level of fat intake should be considered. Replacing saturated fatty acids with polyunsaturated fatty acids, a high intake of long chain n-3 fatty acids and avoiding trans fatty acids are suitable for reducing the risk of coronary heart disease. Such an intake of fat also reduces the risk of dyslipoproteinaemias.

Keywords: evidence-based guideline, quantity of fat, fatty acid quality, prevention, nutrition-related diseases



Den vollständigen Artikel finden Sie hier und in Ernährungs Umschau 05/16 von Seite M264 bis M269.

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