36. Ernährungs-Kongress der Diaetologen in Wien

Auf dem diesjährigen Ernährungskongress des Verbands der Diaetologen Österreichs im März beschäftigten sich 50 ReferentInnen mit Ernährung und Krebs und setzten sich mit dem Stellenwert des Essens in der Onkologie auseinander. „Wir wissen, dass [bei Krebs] die Ernährung leider noch immer nicht eine Selbstverständlichkeit im Behandlungsschema ist“, so Verbandspräsidentin Andrea Hofbauer in ihrer Eröffnungsrede. Viele PatientInnen würden von einer möglichen Ernährungstherapie gar nichts wissen. Dabei habe die Ernährung sowohl bei der Entstehung als auch bei der Therapie einen wichtigen Stellenwert. DiaetologInnen erstellen für Menschen mit onkologischen Erkrankungen individuelle Therapiekonzepte mit dem Ziel, mehr Lebensqualität zu gewinnen.

Gut gerüstet zu den PatientInnen

Der Kongress setzte sich mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinander sowie deren Umsetzung in die diaetologische Praxis. „Karzinompatienten sind besonders anfällig für obskure, aber unwissenschaftliche Empfehlungen“, zeigte Ernährungswissenschafterin Ingrid Kiefer von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die den Kongress eröffnete.

Die KongressteilnehmerInnen widmeten sich deshalb nicht nur Vorträgen über Patienteninformation, sondern auch dem Verhältnis von Protein, Kohlenhydraten und Fett in der onkologischen Ernährung. Julia Lobenwein von den Universitätskliniken Innsbruck referierte über den erhöhten Proteinbedarf bei KrebspatientInnen. Die Zufuhrempfehlung liegt mit mindestens 1 g Protein, optimalerweise aber zwischen 1,2 und 1,5 g Protein pro kg Körpergewicht, höher als bei Gesunden. Sie empfiehlt zudem, die Nicht-Protein-Energie bei PatientInnen mit Gewichtsverlust oder Insulinresistenz vermehrt aus Fett anstelle von Kohlenhydraten zu beziehen. Nicole Erickson vom Comprehensive Cancer Center am Klinikum der Universität München ging auf den Stellenwert der ketogenen Ernährung in der Onkologie ein.



Die vollständige Mitteilung finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2019 von Seite M302 bis M303.

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