Einfluss der Darmbakterien auf den Stoffwechsel und das Risiko chronischer Krankheiten

Das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e. V. informierte in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DifE) am 19./ 20. Mai 2011 in Potsdam Fachjournalisten zum Einfluss der Darmbakterien auf den Stoffwechsel und die Risiken chronischer Krankheiten. 9 Experten stellten den ca. 30 Fachjournalisten aktuelle Forschungsergebnisse vor. Wir informieren Sie zu ausgewählten Referaten in einem Kurz-Überblick.

Der Darm wird als zunächst steriles Organ nach der Geburt durch Mikroorganismen kolonisiert. Die Gesamtheit der Mikroben im Darm wird als intestinales Mikrobiom bezeichnet. Die Wechselwirkung der Mikroben mit den Grenzflächen im Darm hat zahlreiche Auswirkungen auf Körperfunktionen und die Krankheitsentstehung, berichtete Prof. D. HALLER von der Technischen Universität München. Es zeichne sich ab, dass Bakterien im Darm chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn und Asthma (Immunpathologien), Adipositas und Diabetes mellitus (Stoffwechselerkrankungen) und Multiple Sklerose oder Morbus Alzheimer (neurologische Erkrankungen) beeinflussen können, denn der Darm als zentrales Kommunikationsorgan zwischen Umweltfaktoren, Stoffwechsel und Immunsystem übernimmt eine wichtige Steuerungsfunktion in der Regulation chronischer Entzündungsprozesse.

Die relativ kurzen Manifestationszeiträume der bereits erwähnten chronischen Erkrankungen sprechen, bei entsprechender genetischer Disposition, für Umweltfaktoren als Auslöser. Die wissenschaftliche Diskussion konzentriert sich derzeit auf die Interaktion der Darmmikrobiota mit den Grenzflächen des Darms. Intestinale Epithelzellen, die als Einzelzellschicht die gesamte Oberfläche der Darmschleimhaut überziehen, werden nicht mehr nur als „inerte und mechanische“ Barriere zwischen luminalen Faktoren angesehen, sondern vielmehr als ein integraler Bestandteil der Immun- und Stoffwechselantwort im Darm. Intestinale Epithelzellen durchlaufen streng kontrollierte Proliferations- und Differenzierungszyklen, die eng gekoppelt sind an die absorptive, integrative und immunologische Funktion der Grenzflächenzellen, so HALLER.

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 07/11 auf Seite 345.

PDF Artikel Download für Abonnenten:

Das könnte Sie interessieren
Erweitern wir unseren kulinarischen Horizont! weiter
Wasser für die menschliche Ernährung – wo liegen die Unterschiede? weiter
Wasser! Die globale Perspektive weiter
Netzwerktreffen A-D-E-K am 14. November 2025 in Frankfurt a. M. weiter
Aktualisierte Empfehlungen zur Anerkennung des ernährungsbedingten Mehrbedarfs für Kinder... weiter
DGE-Kongress 2025: Was unsere Lebensmittelauswahl bestimmt weiter