Honigbienen-Drohnenbrut als Lebensmittel

  • 13.07.2022
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  • Laura Schiel
  • Christine Wind
  • Magdalena Ulmer
  • Peggy G. Braun
  • Martin Koethe

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Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 01. Dezember 2021 / Überarbeitung angenommen: 01. März 2022

Einleitung

Der Verzehr von Insekten als Teil der menschlichen Ernährung spielt in vielen Ländern der Welt, insbesondere in Afrika, Asien und Lateinamerika eine wesentliche Rolle und wird global von etwa zwei Milliarden Menschen praktiziert [1]. Insekten als Lebensmittel könnten aufgrund von Vorteilen gegenüber der derzeit betriebenen Agrarwirtschaft der Industriestaaten einen Beitrag zur Sicherung der Versorgung der immer weiterwachsenden Bevölkerung darstellen. Diese Vorteile fallen je nach betrachteter Insektenspezies unterschiedlich aus, umfassen generell aber einen reduzierten Platzbedarf für die Haltung, einen geringeren Wasserbedarf, einen reduzierten Ausstoß von Treibhausgasen und Ammoniak sowie eine bessere Futterkonversionsrate [1].

Seit einigen Jahren gibt es auch in Europa zunehmend Bestrebungen, Insekten als Lebensmittel zu züchten, zu verarbeiten und rechtliche Regelungen zu treffen. Obwohl es über 2 000 essbare Insekten-Spezies gibt [e1], stehen hier momentan nur wenige Arten zur wirtschaftlichen Nutzung als Lebensmittel im Fokus. Dazu gehören z. B. Mehlwürmer (Tenebrio molitor), Buffalowürmer (Alphitobius diaperinus), Heimchen (Acheta domesticus), Kurzflügelgrillen (Gryllodes sigillatus), Europäische Wanderheuschrecken (Locusta migratoria) oder die Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) [2]. ...

Abstract

Das Interesse an Insekten als neuartige Lebensmittel wächst auch in Europa. Während etwa ein Viertel der Weltbevölkerung traditionell Insekten verzehrt, wurden mit Mehlwürmern im Jahr 2021 die ersten Insekten in der Europäischen Union als Lebensmittel zugelassen. Auch die männlichen Larven der Honigbiene, die Drohnenbrut, gelten als essbare Insekten mit großem Potenzial. Durch imkerliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Bienenparasiten Varroa destructor (Varroamilbe) wird die anfallende Drohnenbrut bisher meist entsorgt. Aufgrund ihrer Nährwertzusammensetzung und ihrer positiven sensorischen Eigenschaften bietet sie viele Optionen zur Nutzung als Lebensmittel. Dieser Übersichtsartikel fasst die Informationen zu bisherigen und potenziellen Verwendungsmöglichkeiten der Drohnenbrut als Lebensmittel sowie zu einhergehenden Risiken zusammen.

Schlüsselwörter: Honigbienen-Drohnenbrut, Speiseinsekten, neuartige Lebensmittel, Entomophagie



Peer reviewed / Manuscript (original) received: 01 December 2021 / Revision accepted: 01 March 2022

Honey bee drone brood used as food

Abstract Interest in insects as novel foods is also growing in Europe. Although around a quarter of the world’s population consumes insects as part of their traditional diet, mealworms were the first insects to be approved as a foodstuff in the European Union in 2021. The male larvae of the honey bee, drone brood, are also edible insects with great potential. To date, beekeepers have mostly disposed of drone brood as part of measures to control the bee parasite Varroa destructor (varroa mite). However, due to its nutritional composition and appealing sensory characteristics, drone brood can be used as food in a variety of ways. This review article summarizes information on past and potential future uses of drone brood as food and the associated risks.

Keywords: honey bee drone brood, edible insects, novel foods, entomophagy

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https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/legalcode



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 7/2022 auf den Seiten M358-M366.

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