Soziologie Alleinstehende oder Paare: Wer hat den niedrigeren BMI?
- 13.08.2015
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Es wird allgemein angenommen, dass sich die Ehe positiv auf Gesundheit und Lebenserwartung auswirkt. Ob sich das Zusammenleben mit dem Partner auch positiv auf das Körpergewicht auswirkt, untersuchten Wissenschaftler der Universität Basel und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung. Dafür verglichen sie in neun europäischen Ländern den Body-Mass-Index (BMI) von verheirateten bzw. zusammenlebenden Paaren mit dem von alleinstehenden Menschen [1].
Für die Erhebung nutzten sie repräsentative Querschnittdaten von 10 226 Bürgern aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Russland, Spanien und Großbritannien. Dabei betrachteten sie Rund 12,4 Mrd. Liter Mineralwasser wurden 2014 in Deutschland produziert. Mit einem Anteil von 55 % überwog nach wie vor das klassische Sprudelwasser mit einem hohen Kohlensäuregehalt von mehr als 4,5 g CO2/Liter. Die „medium“ oder „stillen“ Mineralwässer konnten allerdings in den vergangenen Jahren ihren Anteil kontinuierlich steigern und machen inzwischen 45 % der Produktion in Deutschland aus. Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemeldung vom 14.07.2015 Die Ernährungswelt in Zahlen 12,4 Milliarden Liter Mineralwasser im Jahr 2014 produziert nicht nur verheiratete, sondern berücksichtigten auch zusammenlebende Paare. Zusätzlich prüften sie mögliche Ursachen für die Gewichtszunahme mit Blick auf das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Befragten.
Ergebnis der Auswertung: Über alle neun Länder hinweg ernähren sich zusammenlebende Paare durchschnittlich besser als alleinstehende Menschen. In persönlichen Interviews wurden den Probanden Fragen zu Ernährungsverhalten, zu Einstellungen zur Ernährung und zum Bewegungsverhalten gestellt. Paare geben dabei eher an, dass sie regionale und unbehandelte Produkte bevorzugen und auf Fertigprodukte verzichten – Verhaltensweisen, die im Zusammenhang mit einem besseren Essverhalten stehen. Die befragten Männer legten zudem mehr Wert auf biologische und fair gehandelte Lebensmittel, wenn sie in einer Partnerschaft waren. „Das lässt darauf schließen, dass die Ernährung durch eine Partnerschaft v. a. für Männer bewusster und damit wahrscheinlich auch gesünder wird“, sagt Jutta MAtA, Erstautorin und Assistenzprofessorin für Gesundheitspsychologie an der Universität Basel.
Die Ehe fördert allerdings nicht alle Gesundheitsfaktoren. Denn die Studie zeigt auch, dass Männer in Beziehungen weniger Sport treiben als Alleinstehende und gemeinsam lebende Paare einen höheren Body- Mass-Index haben. „Schaut man auf den Body-Mass-Index, sind Paare somit nicht in jeder Hinsicht gesünder, wie bisher angenommen“, so MAtA. Die Ergebnisse weisen auf die Bedeutung von sozialen Faktoren für die Gesundheit hin: „In diesem Fall, dass die Institution Ehe und relevante Verhaltensveränderungen im Kontext der Ehe direkt mit Ernährung und dem Körpergewicht zusammenhängen“, fasst Ralph hertwig, Direktor des Forschungsbereichs „Adaptive Rationalität“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, zusammen.
Literatur:
1. Mata J, Frank R, Hertwig R (2015) Higher body mass index, less exercise, but healthier eating in married adults: Nine representative surveys across Europe. Soc Sci Med 138: 119–127
Quelle: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Pressemeldung vom 29.06.2015
Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 08/15 auf Seite M439.