ESS-KIMO: Essstörungen online behandeln

ESS-KIMO* ist ein Internetprogramm für Frauen mit Essstörungen, das Psychologinnen der Ruhr-Universität entwickelt haben (www.ess-kimo.ruhr-uni-bochum.de). Da sich viele Betroffene für die Erkrankung schämen und oft zwischen den negativen Aspekten der Essstörung wie Stimmungsschwankungen und dem vermeintlichen Nutzen wie Kontrollgefühl und Dünnsein hinund hergerissen sind, suchen sie oft keine Therapie auf.

ESS-KIMO bietet anonym und kurzfristig Hilfe, am Online-Programm kann man nach spätestens acht Wochen teilnehmen. Die Teilnehmerinnen setzen sich in sechs Online-Sitzungen mit ihrer Essstörung auseinander und erhalten individuelle Rückmeldung eines Psychologen. ESS-KIMO hilft u. a. dabei, zu ermitteln, ob und welche Therapie für die Teilnehmerinnen passend ist. Nach einer Überarbeitung des Programms sucht das Forscherteam der RUB seit Mitte Juni neue Teilnehmerinnen, um die Effekte in einer zweiten Erhebung weiter untersuchen zu können. Mehr zum Thema Ernährungstherapie bei Essstörungen lesen Sie in Ernährungs Umschau 2009, Heft 7, S. B25 ff. Quelle: Ruhr-Universität Bochum, Pressemeldung vom 20.06.2011

Hilfsangebote bei Essstörungen
Aktuelle Studien zeigen, dass schon bei einem Fünftel der 11- bis 17-Jährigen in Deutschland Hinweise auf eine Essstörung vorliegen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat nun gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf eine qualitätsorientierte Bestandsaufnahme aller Angebote im Bereich Essstörung durchgeführt.

Auf dieser Grundlage hat die BZgA unter www.hilfe-essstoerungen.de eine Online-Datenbank eingerichtet, die über 700 Einrichtungen mit Angeboten zur Prävention, Beratung und Behandlung von Essstörungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im gesamten Bundesgebiet enthält. Betroffene und Angehörige können darüber eine Einrichtung in ihrer Nähe und ihrem Bedarf entsprechend suchen. Alle in der Datenbank aufgeführten Angebote wurden anhand festgelegter Qualitätskriterien analysiert. Diese umfassten etwa die Erreichbarkeit der Einrichtung, die Sprechzeiten, das Vorhandensein von Kooperationen mit anderen Einrichtungen und die Anwendung interdisziplinärer Arbeitsformen. Die Datenbank wird regelmäßig aktualisiert und erweitert.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Pressemeldung vom 04.07.2011

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 09/11 auf Seite 460.

*ESS-KIMO ist nicht zu verwechseln mit EsKiMo (Ernährungs-Studie als KIGGSModul) des Robert Koch-Instituts und der Universität Paderborn.

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