Ernährung und Ernährungsberatung nach Magenresektion

Frauke Huth, Bad Neuenahr

Indikationen für Magenresektionen sind vor allem das Magenkarzinom und die chronisch-rezidivierende Ulkuskrankheit, weniger häufig ein Oesophaguskarzinom, seltener eine unfallbedingte Perforation oder/und Verätzung des Magens.
Der operative Eingriff kann verschiedene Funktionseinschränkungen zur Folge haben, die durch eine angemesse Ernährungstherapie günstig beeinflusst werden können. Ziele der Therapie sind, eine maximale Lebensqualität sowie eine bedarfsgerechte Nährstoff- und Kalorienversorgung durch minimale Einschränkungen bei der Auswahl und Zusammenstellung der Kost, orientiert an persönlichen Beschwerdebildern und Wünschen des Patienten.

Indikationen
Das Magenkarzinomist nach dem Kolonkarzinom die häufigste Krebsart des Verdauungstrakts und macht ca. 20 % aller dort lokalisierten bösartigen Tumore aus. Die Anzahl der Neuerkrankungen ist rückläufig und liegt bei ca. 25/100 000 bei Männern und 10/100 000 bei Frauen. Vor dem 30. Lebensjahrzehnt ist eine Erkrankung selten, der Altersgipfel liegt zwischen dem 5. und 7. Lebensjahrzehnt.

Die Ursachen des Magenkarzinoms sind nicht eindeutig geklärt. Man nimmt unterschiedliche Ursachen an: verschiedene Grunderkrankungen, genetische Disposition , Umweltfaktoren, Ernährung (Nitrate in der Nahrung, salzreiche Kost) und Rauchen. Zu den Krankheiten mit erhöhtem Magenkarzinomrisiko zählen: chronische Typ-A-Gastritis , helicobacterassoziierte Typ-B-Gastritis, ein operierter Magen (nach Billroth I und Billroth II), chronisches Magengeschwür, Morbus Menetrier ("Riesenfalten-Magen"), adenomatöse Polypen.

Die Ulkuskrankheit kommt bei ca. 2 % der Bevölkerung vor. Die Anzahl der Neuerkrankungen am Dünndarmgeschwür (Ulcus duodeni) liegt bei 150/100 000 Einwohner/Jahr, die des Magengeschwürs (Ulcus ventriculi) bei 50/100 000. Die größte Anzahl der Neuerkrankungen liegt zwischen dem 35. und 55. Lebensjahr, das Verhältnis erkrankter Männer zu erkrankten Frauen liegt beim Ulcus duodeni bei 3,5:1, beim Ulcus ventriculi bei 1:1.

Die Ursachen der Ulkuskrankheit liegen vor allem in einem Missverhältnis von Magenschleimhaut schützenden (Durchblutung, Mukosabarriere, Schleimbildung) und angreifenden Faktoren (Säure, Helicobacter pylori, Pepsin, Gallensaftreflux, Nikotinabusus, Stress), aber auch in genetischen Dispositionen (z. B. Blutgruppe 0) und seltener in endokrinen Erkrankungen (Zollinger-Ellison-Syndrom, Hyperparathyreoidismus) .Da in 90 % der Fälle das Ulkus mit einer Helicobacterinfektion assoziiert ist, hat die Eradikationstherapie zu einem Rückgang der Erkrankungshäufigkeit in Bezug auf Ulkusrezidive geführt. EU11/01

Weitere Mitteilungen finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/01 ab Seite 455.

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