Clostridium botulinum und Botulismus – Teil 1

Serie über lebensmittelrelevante mikrobiologische Gesundheitsrisiken

Rolf Steinmüller, Erftstadt

In den letzten 50 Jahren hat Clostridium botulinum, ein Keim, der ursprünglich durch seine Fähigkeit tödliche Lebensmittelvergiftungen zu verursachen Angst und Schrecken verbreitete, einen erstaunlichen Imagewechsel vollzogen. Heutzutage ist das von ihm produzierte Nervengift unter dem Namen Botox™ u. a. als Faltenkiller populär. Das Bakterientoxin wird aber auch für verschiedene medizinische Zwecke eingesetzt. Es birgt noch viele Geheimnisse, aber auch großes Potenzial für die Entwicklung neuer Medikamente.

Wechselvolle Geschichte

Lebensmittelvergiftung
Die Giftigkeit verdorbener Lebensmittel ist bereits seit Jahrhunderten bekannt. Gleichwohl existieren nur wenige gut dokumentierte historische Berichte aus der Zeit vor dem 19. Jh. Einige Lebensmittelvorschriften aus der Antike und dem Mittelalter spiegeln aber die Kenntnis über die Umstände einer Lebensmittelvergiftung durch Botulinumtoxin wider – z. B. das Edikt von Kaiser Leo VI. von Byzanz aus dem 10. Jh., das die Zubereitung von Blutwürsten verbot.

Wurstvergiftung
Ende des 18. Jh. führten einige gut belegte endemische Ausbrüche von „Wurst-Vergiftungen“ – insb. in Württemberg – zu einer intensiveren und systematischeren Beschäftigung mit deren Ursachen. Wirtschaftliche Armut als Folge der Napoleonischen Kriege (1795–1813) führte zu einer Vernachlässigung der Hygienemaßnahmen in der ländlichen Lebensmittelproduktion. Die primäre Quelle von Botulismus war häufig geräucherte Blutwurst. Im Jahr 1811 bezeichnete die Abteilung für Innere Angelegenheiten des Königreichs Württemberg die Erkrankung als „Wurst Vergiftung“. Der romantische Dichter und Arzt Justinus KERNER (1786–1862) publizierte zwischen 1817 und 1822 die ersten akkuraten Beschreibungen des geheimnisvollen „Wurstgiftes”.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 11/12 von Seite B41 bis B44.

Die Literatur zu diesem Artikel finden Sie im Internet unter
www.ernaehrungs-umschau.de/service/literaturverzeichnisse/

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